Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Donnerstag 12. April 2012, 20:37 
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Registriert: Sonntag 1. April 2012, 14:23
Beiträge: 174
Hallo allerseits,

drei weitere Tage sind rum.

Gut ist: durchgehalten, kein Alkohol getrunken, mehr unternommen als sonst, zwischendurch sogar gute Laune und Spaß mit dem Sohn gehabt, fühle mich schon leichter und beweglicher, sogar mein Gesicht im Spiegel sieht schon ganz anders aus, Komplimente bekommen :-), freue mich am Frühling ....

So weit so gut, aber leider habe ich unverändert Lust, Alkohol zu trinken, manchmal schon morgens, und das macht das Durchhalten schwer, bin nervös und zittrig, unkonzentriert, durcheinander, vergesslich...

Es gab allerdings auch ein paar echte Stressmomente. Gestern verbrachte ich 45 Minuten in der Röhre um mittels Kernspintomographie herauszufinden, ob das Ding in meiner Niere ein Tumor oder eine Zyste ist. Es ist nur eine Zyste !!! Puuh.... Und das wo ich bei kleinsten Geräuschen schon die Wände hochgehe.... Ich hätte hinterher wirklich sehr gerne ein Glas sehr trockenen, sehr kalten Weißwein getrunken. Nein, zwei....

Ich hatte jetzt 30 mg täglich und habe gelesen, dass einige von euch da schon kein craving mehr hatten. Morgen erhöhe ich auf 3x15mg und hoffe weiter. Drückt mir die Daumen!! Ich würde so gerne Freiheit spüren von diesem endlosen Druck.
Nebenwirkungen halten sich in Grenzen, spüre trockene Augen und einen trockenen Hals, dazu kam jetzt ein trockener Husten, geht aber alles, manchmal Kopfschmerzen für ein paar Minuten.

Aber das Gute ist wieder, ich bin abends ab 10 Uhr müde, das ist super bei meinen jahrelangen Schlafstörungen und schlafe den Schlaf der Gerechten, sanft und süß....

Liebe Grüße
Betty


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 Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Donnerstag 12. April 2012, 22:00 
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Registriert: Freitag 17. Februar 2012, 14:15
Beiträge: 209
hallo betty,

bist auf einem guten weg.
ich denke bei bac geht es nicht um eine meisterschaft, "wer hat bei welcher gerineren dosis kein craving mehr", sondern um die findung des persönlichen even-break-point.

und zu deiner beruhigung, auch mir fallen ab 22 uhr die augen zu. dafür träume ich wieder sehr real und dazu sehr schön. an so manchem morgen würde ich zu und zu gerne weiter träumen, so schön wras gewesen....
zudem entwickel ich mich gerade zum frühaufsteher. früher war ich vor 12 uhr mittags nicht zu gebrauchen.
jetzt wach ich ab ca. 9 uhr auf, bin ausgeruht und lebensbereit. ist vielleicht ein zeichen der antideprtessiven wirkung. so etwas hatte ich selbst bei dem "besten ad" nicht.

also, immer schön das pp (= persönlich positive) sehen.

lg
lamo

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 Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Donnerstag 12. April 2012, 23:49 
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Registriert: Freitag 6. April 2012, 14:01
Beiträge: 1457
Liebe Betty,

auch ich hatte beim Lesen Deines Beitrags den Eindruck, daß wir viel gemeinsam haben. Nicht nur die Suchtgeschichte, Du hast einen 12-jährigen Sohn, ich habe eine 12-jährige Tochter, und auch beruflich blieb bei mir in letzter Zeit Einiges liegen, weil ich mich nicht mehr motivieren konnte. Auch in meinem Leben hat der Konsum von Alkohol sehr, sehr viel kaputt gemacht.
Was das Craving anbetrifft - ich bin nicht frei davon. Es ist irgendwie nur so - in Situationen, wo ich früher unbedingt einen Wein (und dann nicht nur ein Glas) hätte konsumieren müssen, denke ich jetzt zwar daran, aber irgendwie vergesse ich es auch schnell wieder, und einige Zeit später merke ich dann ups- da haste ja gar nicht weiter daran gedacht. Ich glaube nicht, daß 30 mg am Tag bei mir ausreichen, ich möchte jetzt nur langsamer höher dosieren, weil mir Kopfschmerzen als vermutliche NW doch "Kopfzerbrechen" bereiten und sehr unangenehm sind.
Ich finde wir unterstützen uns schon gegenseitig - und würde dies auch sehr gerne weiter tun.
Du bist auf einem guten Weg, und ich habe sehr viel Respekt vor der Art und Weise, wie Du mit Deiner Situation umgehst.

Viele liebe Grüße
Fallada

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 Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Freitag 13. April 2012, 06:19 
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08
Beiträge: 1949
Wohnort: Giessen
Wunderschön diesen thread zu lesen;

alle posts entsprechen dem, was ich auch sagen würde (ok, das statement war mal nur für mich!); super! Langsam unter Berücksichtigung der unerwünschten Wirkungen (keine Dosissteigerung bei stärkeren unerwünschten Wirkungen, tägl. Dosissteigerung um 15 mg sind da dann schon zuviel), immer daran denken, dass sich die Erkrankung ja auch nicht in 1-2 Wochen entwickelt hat; und wer mit 30 mg schon guten Erfolg hat... hat eben auch "Glück"; die Dosisfindung bleibt -ohne Wertung- individuell; so wie wir hier alle nun einmal sind und doch auch so wahrgenommen werden wollen.

Notfallration nicht vergessen.

Lg und einen wunder-vollen Tag
jivaro

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Marcus Aurelius


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 Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Dienstag 17. April 2012, 23:12 
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Registriert: Sonntag 1. April 2012, 14:23
Beiträge: 174
Guten Abend,

ich war die letzten Tage viel unterwegs und melde mich heute mit folgendem Zwischenstand:

heute sind es 17 Tage ohne Alkohol - super!! - das ist meine längste Zeit in den vergangenen zwei Jahren, und das habe ich nur geschafft, weil ich jetzt wirklich entschlossen bin, weil ich meine Hoffnung auf eine dauerhafte Wirkung von Baclofen setze und weil es das Forum hier gibt. Da ich privat mit niemand, wirklich niemand!! über meine Abhängigkeit sprechen kann, noch nicht mal mit meiner Hausärztin, die hält aufzuhören nämlich auch für eine Frage des Willens, seid ihr meine einzigste Unterstützung. Danke an das Forum, danke an euch alle!!

Seit gestern habe ich erhöht auf 60 mg/Tag, 2x15 und 3x10. Und ich muss sagen, wow!, die Wirkung ist ganz schön heftig. Ich bin müde bis zum Umfallen und das meine ich wörtlich, ich taumele nur so durch die Gegend. Zum Glück kann ich mich tagsüber zwischendurch kurz hinlegen und abends bin ich früh müde. Das ist aber gut für mich, da ich seit vielen Jahren einen völlig gestörten Schlafrhythmus habe. Und nachts schlafe ich wunderbar und wach erholt auf.

Meine Frage an euch: geht diese heftige Müdigkeit mit der Zeit weg? Denn heute gab es echt heftige Situationen. Am Rechner fällt mir fast der Kopf auf die Tastatur. Zum Glück sieht mich keiner, die könnten sonst denken, die ist hackedicht (sehr witzig!!, ich weiss) Aber das Schlimmste, ich musste heute Auto fahren. Stadtverkehr und Landstrasse geht ja noch, aber auf der Autobahn habe ich Angst bekommen. Das ist eine Art von Müdigkeit, die einen völlig übermannt, ich fühle ich habe keine Kontrolle und sollte in diesem Zustand eigentlich nicht fahren. Aber ich habe diese Woche noch berufliche Termine und muss längere Strecken Autobahn fahren.

Was tun? Runtergehen auf 50 mg, oder tritt schon bald eine Gewöhnung ein?
Die Nebenwirkungen der ersten Tage, insbesondere Mundtrockenheit und gelegentliche Überlkeit haben ja auch nachgelassen.

Eigentlich möchte ich die nächsten Tage eher noch raufgehen, denn mit der Wirkung bin ich noch nicht zufrieden. Craving ist zwar weniger geworden, ich sag mal statt gefühlten 100 x am Tag noch ca. 30x, und die Stärke auf der Skala von 1-10, von 10 runter auf 6-7. Das ist ja schon was!! Aber noch nicht genug, alles ist noch zu anstrengend für mich, v.a. dass ich mich so schlecht auf die Arbeit konzentrieren kann.
Ich bin zwar totmüde, aber gleichzeitig summt es in mir wie ein Bienenschwarm.

Ich bin gespannt, wie euere Erfahrungen waren.

Mit lieben Grüßen,
Betty


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 Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Dienstag 17. April 2012, 23:22 
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Beiträge: 1457
Liebe Betty,

halte durch! Die NW sind wohl individuell verschieden. Und werden glücklicherweise auch immer weniger. Ich möchte aber sagen, meine Kopfschmerzen haben mich in einen ähnlichen Zwispalt gebracht wie Dich Deine Müdigkeit. Autobahn-Fahren hätte ich mir auch nicht zugetraut - und es dennoch gemacht, denn es gilt ja auch, das tägliche Leben aufrecht zu erhalten. Ich finde Du machst das super.

LG Fallada

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 Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Dienstag 17. April 2012, 23:38 
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@Betty,

auf keinen Fall weiter erhöhen die nächsten Tage. Müdigkeit am Abend ist okay und völlig normal. Tagesmüdigkeit muss sich erst etwas legen bevor Du weiter erhöhen kannst. Du machst das großartig.

LG Federico

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Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Mittwoch 18. April 2012, 00:48 
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Registriert: Dienstag 13. März 2012, 00:48
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Hallo Betty,

ich nehme seit 3 Tagen 60mg. Am ersten Tag war ich müde wie lange nicht mehr. Fand es aber gar nicht so unangehm. Ich denke, der Körper holt sich da das, was die Anspannung lange nicht zuließ. Ab zweiten Tag hatte ich stechende Kopfschmerzen und heute am dritten Tag war es eigentlich soweit ok. Ich glaube aber, ich verweile jetzt erst einmal ein paar Tage bei 60, bevor ich weiter hochgehe.

Gruß
missfit


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 Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Mittwoch 18. April 2012, 15:56 
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Beiträge: 174
Hallo,

ich kann mal wieder eure Hilfe gebrauchen.

Morgen habe ich endlich einen Termin bei einer neuen Hausärztin.
Diese hat auch einen Schwerpunkt in Suchtmedizin. Am Telefon wollte man mir allerdings nicht sagen, ob sie bereit ist, Baclofen zu verschreiben.

Wie gehe ich taktisch geschickt vor?
Was nehme ich außer dem Buch an Informationen mit?
Soll auch nicht zu viel sein, will sie ja nicht mit Material überhäufen.

Vielleicht ist das alles ja gar nicht nötig und sie kennt Baclofen und ist positiv eingestellt. Das wäre natürlich das Beste. Aber ich will einfach vorbereitet sein.

Danke und noch einen schönen Tag
Betty


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 Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Mittwoch 18. April 2012, 16:13 
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Beiträge: 8253
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Hallo Betty,

am besten druckst Du dir alles aus und nimmst es zur Sicherheit mit. Du musst ja nicht alle Karten auf den Tisch legen, erst wenn Du meinst es ist erforderlich.
PDF's Haftungsfreistellung und individueller Heilversuch
Interview mit einem Hausarzt
Charité-Studie 2011

Als letzten Trumpf vielleicht diesen:
"Baclofen (Lioresal*) besitzt als GABA-B-Rezeptoragonist nach Ergebnissen einer offenen und einer doppelblinden klinischen Studie rückfallprophylaktische Eigenschaften."
in: Benkert, Hippius: Kompendium der Psychiatrischen Pharmakotherapie. 8. Auflage Springer 2011 S. 457

Viel Erfolg – ich bin da ganz sicher!
LG Federico

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Richard David Precht


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