Baclofen Forum vs Alkoholismus

@Gabriella,


Kannst Du dazu vielleicht etwas mehr schreiben, es klingt so unerwartet. Ich bin bei der Dosierung genau so verfahren wie Du es beschreibst. Danach habe ich nicht mehr verdoppelt sondern bin in kleinen Schritten bis 50mg gegangen. Danach in noch kleineren Schritten zurück bis auf 25mg/tg.

LG Federico

Hallo,
danke für Eure Antworten, entschuldigt, war dumm von mir so direkt danach zu fragen.

Federico, ja für mich ist es auch etwas zu schnell gegangen und ich bin ja schon wieder am zweifeln und verzweifeln - mein Kind macht mich noch wahnsinnig..
Nein, ich weiß auch nicht, ob es wirklich sinnvoll ist, wenn er jetzt Bac nimmt. Er trinkt ja weiter, wenn es auch keine Abstürze gibt in dem Sinn, und ich merke es ihm nicht mehr an, wenn er mäßig trinkt. Momentan denkt er anscheinend nicht ans Aufhören und will schon wieder nicht drüber reden.
Es geht ihm ja jetzt wieder gut, er musste heute ja wieder zum Psychologen, was er eigentlich auch nicht mehr will, weil seiner Meinung nach braucht er ihn ja nicht mehr und er weiß nicht mehr, was er mit ihm reden soll.

Heute ist Party angesagt: er hat 3 x 6,2 mg ca. genommen. Natürlich wird getrunken. Er hat mich gerade gefragt, ob es sein kann, dass er durch die Tbl. keine Wirkung vom Alkohol her spürt.

Kann das sein?
Hab soviel gelesen bei euch, kann mich aber an so eine Aussage nicht erinnern.

Ansonsten spürt er keine Veränderung - heute 2. Tag.

Meinem Gefühl nach und euren Kommentaren zufolge ist meine angegebene Dosierung ja ok. Ich denke nach 1 Monat ca. müsste Bac ja irgendeine Wirkung zeigen. Ich hoffe, dass sich in dieser Zeit ein Umdenken bemerkbar macht. Wenn nicht, glaube ich ist es besser mit Bac wieder aufzuhören. Denn wenn er eh weiter "saufen" will ..... wirds nicht viel bringen.

Liebe Grüße
Gabriella

Hallo Gabriella,

ich hätte hier vielleicht noch einen Tipp für Dich. In den Städten gibt es Kurse und Selbsthilfegruppen zum Thema "kontrolliertes Trinken". Dort wird man kritisch mit dem Thema Alkohol konfrontiert, und soll in der Gruppe über 12 Wochen hinweg einen "vernünftigen" Umgang mit Alkohol lernen. Danach kann man noch zur Selbsthilfegruppe gehen.

Viele aus meiner damaligen Gruppe (2008) sind heute abstinent. Man kann so zur Suchtberatung, ohne die Angst im Hinterkopf "ich darf nie wieder trinken", das heimlich so viele Alkoholiker haben, bis es zu spät ist. Sie können sich schlicht kein Leben ohne Alk vorstellen. Und solange wir sozial noch funktionieren, kann man sich einreden, das man gar kein Problem hat.

Ich möchte dies nicht als Bewertung wissen, ob kontrolliertes Trinken überhaupt möglich ist (für einen Süchtigen klappt das auf keinen Fall), aber ich halte es für einen sehr guten ersten Schritt, kritisch an den Stoff heranzutreten und sich damit auseinanderzusetzen.

Adressen möchte ich keine posten, da die Anbieter die Kurse auch in Lizenz (eher schutzgebühr) verkaufen und ich keine Werbung machen will - google mal bei Interesse nach "AKT".

Der Kurs, der über das Internet verkauft wird, ist für die Ketz' - ohne Gruppendymnamik bringt die Auseinandersetzung wenig.

Viel Glück Dir und Deinem Sohn :)

Dr. Koch

Hallo Dr. Koch,

danke sehr für deinen Tipp. Das wäre natürlich auch eine Möglichkeit, denn so wie du schreibst, sieht er die Problematik noch nicht, und er will nicht aufhören zu trinken. Aber er ist ja erst 22 Jahre. Und betont ja auch immer wieder, dass er kein Problem mit Alkohol habe, er will ja damit nur seine Hemmungen abbauen.
Wie auch immer .... um so öfter wir darüber reden, Grund gibt es immer. Da sind ja noch die Freunde, die ja auch alle trinken usw. usf., denn sonst hätte er ja nicht mal mehr Freunde! Und "man" will ja schließlich dazu gehören.

Der Tag sich mit dem Thema intensiv auseinanderzusetzen und etwas wirklich verändern zu wollen, fehlt noch. Es ist Gott sei Dank noch nichts Gravierendes passiert, keine Spitalsaufenthalte oder Polizeiliches....

Leider habe ich keinen wirklichen Einfluss mehr, immer wieder reden, Möglichkeiten aufzählen und hoffen irgendwann bleibt was hängen oder wird sich zu Herzen genommen.


Nun zu Bac:
hat nun gesteigert auf 25mg tgl (1/2-1/4-1/4) - immer noch keine Wirkung, auch keine Nebenwirkung. Gestern etwas Kopfschmerzen, führt das aber auf seine derzeitige Erkältung zurück und das Saufen am Wochenende.

Liebe Grüße
Gabriella

Das hört man von Menschen mit Alkoholproblemen des öfteren. ;) Allein die Tatsache, dass jemand immer in die Lage kommt, erklären zu müssen er habe angeblich kein Problem mit Alkohol, legt es nahe, dass er doch eins hat.

Hallo,
da hast du recht Martin, wie geht es dir mit deiner Dosis? Trinkst du noch und darf ich fragen wieviel?

Ich habe nun gemerkt, dass mein Sohn mehr von den Bacs genommen hat. Gestern hat er wohl an die 50mg insg. genommen und getrunken, weiß aber nicht wie viel.

Heute hab ich die Tbl. eingeteilt - 31,25 insg. - er hat mir erzählt, dass er meint etwas zu spüren, jedoch in dem Sinn, dass er bereits nach einem Glas Whisky/Cola ein gutes Gefühl verspürt, dass er sonst erst nach viel mehr Alkohol hat.

Ich muss euch sagen, dass ich mich schlecht fühle, weil meine Gedanken nun sind, dass ich ihm Bac ja quasi eingeredet habe. Nun mischt er Alk mit Tbl., den Weg zum Hausarzt hat er auch noch nicht gefunden, um dies mit ihm zu besprechen. Ich habe das ungute Gefühl, ihn zu "meinem" Versuchskaninchen gemacht zu haben.

Nun, Ameisen hat ja auch erstmal getrunken und Bac genommen und viele von euch auch.

Bin ich nun gleich pessimistisch, weils nicht so läuft wie ich erhofft habe, sehe ich zu schwarz? Oder sehe ich es zu realistisch?

Schwieriger ist es zur Zeit Einsicht von ihm zu bekommen, wenn es ihm psychisch so wie zur Zeit, gut geht. In der depressiven Phase erkennt er das Problem eher.

Gabriella

hallo,

ich wollt mich nur mal kurz melden, es ist nun so, dass mein Sohn Bac nicht mehr nehmen will. er wollte gestern mit Kumpels saufen, hat die Dosis von 31,25 aufgeteilt genommen. Er hat extrem viel getrunken und keine Wirkung vom Alkohol verspürt. Das gefiel ihm nicht.

Langsam rückdosieren wollte er auch nicht, somit hat er heute nichts mehr genommen und auch nicht mehr vor, es zu nehmen.

Da er den Sinn nicht erkennt und erkennen will, ist es wohl besser so.

Ich danke euch jedenfalls für eure Ratschläge, Tipps und offene Ohren.

Euch wünsche ich alles Gute !

Liebe Grüße
Gabriella

Hallo Gabriella,


Ameisen und viele von uns auch, wollten aber nicht mehr trinken. Irgendwann wird auch Dein Sohn die Schnauze voll haben, bis dahin wirst Du wohl noch warten müssen.

Alles Gute
Federico

Hallo federico,

ich arbeite nun mal an mir und werde versuchen mich soweit es geht abzugrenzen. Die Therapie geht ja vorerst mal weiter, vielleicht gelingt es dem Therapeuten ja doch ihn zum Umdenken zu bewegen.

Liebe Grüße
Gabriella