Unbeantwortete Themen | Aktive Themen
Schliessung des Forums: Das Forum wurde mangels Beteiligung zum 31.12.2019 eingefroren und dient künftig als Nachschlagewerk.
Für aktuelle Informationen besuchen Sie bitte unser Nachbarforum.
Das Forumsteam
P.S. In liebevoller Erinnerung an den verstorbenen Gründer des Forums Friedrich Kreuzeder (Federico), hier noch ein Video.
Autor |
Nachricht |
Fallada
|
Betreff des Beitrags: Re: Zweiter Anlauf Verfasst: Montag 27. Oktober 2014, 11:08 |
|
Registriert: Freitag 6. April 2012, 14:01 Beiträge: 1457
|
Hallo ihr Lieben, es kam wie es kommen sollte - Lisa hatte mich ja gewarnt. Ich bin in ein tiefes depressives Loch gefallen. Auf Rat meiner Ärztin habe ich mich dann entschlossen, es nochmals mit einem Antidepressivum zu versuchen und Baclofen sehr langsam herunter zu dosieren. Jetzt bin ich bei 75 mg Bac am Tag, 3 x 25 mg um 13, 16 und 19 Uhr sowie 150 mg Venlafaxin und damit geht es mir besser. Abstinent bin ich geblieben. Unter der niedrigeren Dosierung Baclofen treten nur selten und nur nach belastenden Situationen Zustände von Verlangen auf, die mit einer Notfalldosis von 12,5 mg bisher gut zu händeln waren. Gestern waren es 70 Liebe Grüße und bitte verzeiht, daß ich mich so lange nicht gemeldet habe. Fallada
_________________ Du willst etwas verändern - dann mach den ersten Schritt.
|
|
Nach oben |
|
 |
Federico
|
Betreff des Beitrags: Re: Zweiter Anlauf Verfasst: Montag 27. Oktober 2014, 12:06 |
|
 |
Gründer † |
 |
Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
|
Fallada hat geschrieben: Abstinent bin ich geblieben. Liebe Fallada, der wichtigste Satz in nur vier Worten. Wie wir alle aus leidvoller Erfahrung wissen, ist Alkohol das schlechteste Antidepressivum. Die Suche nach dem individuell Besten, gleicht leider einer Odyssee. Was ich nicht so ganz verstehe, wieso willst Du Baclofen niedriger oder gar ab-dosieren? Ich könnte mir vorstellen, dass eine Antwort auf diese Frage, auch andere Foren-Mitglieder interessieren dürfte. LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
|
|
Nach oben |
|
 |
moonriver
|
Betreff des Beitrags: Re: Zweiter Anlauf Verfasst: Montag 27. Oktober 2014, 12:22 |
|
 |
Moderator |
 |
Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
|
Liebe Fallada
Ich bin froh darüber, dass Du Dich wieder gemeldet hast! Und Du trotz den Problemen abstinent bleiben konntest.
Du fährst nun auf einer mit mir vergleichbaren Dosis und ich gehöre auch zum interessierten Kreis in Sachen Dosierung! Empfindest Du nun die 75mg (plus nötigenfalls eine Zusatzdosis) als unterste Schwelle? Und bleibst Du nun dabei?
LG moonriver
_________________ „Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“ (Antoine de Saint-Exupéry)
|
|
Nach oben |
|
 |
Fallada
|
Betreff des Beitrags: Re: Zweiter Anlauf Verfasst: Montag 27. Oktober 2014, 12:27 |
|
Registriert: Freitag 6. April 2012, 14:01 Beiträge: 1457
|
Lieber Federico, lieber Moonriver,
Abdosieren möchte ich Baclofen nicht, ich werde nun bei 75 mg bleiben. Ob das die unterste Dosis ist, weiß ich noch nicht. Zumindest erscheint sie ausreichend. Ich habe in den 2 3/4 Jahren meiner Baclofen-Einnahme mehrfach die Erfahrung gemacht, daß Baclofen hochdosiert bei mir Depressionen stark verstärkt, darum das Herunterdosieren. Darüber habe ich auch hier berichtet. Eine mögliche Erklärung, die aus dem Forum kam, war, daß die starke Muskelrelaxation durch Baclofen möglicherweise die innere Lähmung, die ich unter hoher Dosierung empfinde, auslöst. Und muskelrelaxiert war ich total, ich hatte unter 150 mg sogar Schwierigkeiten, aus dem Sitzen aufzustehen. Im Nachhinein denke ich, daß die hohe Dosis (zuletzt 150 mg) nötig war, um erst einmal abstinent zu bleiben. Dies scheint nun nicht mehr nötig zu sein, Gott sei Dank.
LG Fallada
_________________ Du willst etwas verändern - dann mach den ersten Schritt.
|
|
Nach oben |
|
 |
lisa64
|
Betreff des Beitrags: Re: Zweiter Anlauf Verfasst: Montag 27. Oktober 2014, 20:11 |
|
Registriert: Dienstag 19. November 2013, 14:31 Beiträge: 854 Wohnort: Schweiz
|
Liebe Fallada Lass dich  ! Und wie schön, dass es dir wieder besser geht. Dass du quasi nebenbei unter einer Depression die 70  Grenze erreichen konntest, spricht dafür, dass Baclofen helfen konnte - aber nicht allein. Geholfen hast du dir auch selbst - wirksamerweise. Eine wie auch immer geartete positive Veränderung muss dich über das tiefe Loch hinaus weiter getragen haben. Ich wünsche dir, dass du daraus stabile Zuversicht mitnimmst. Mir ging damals übrigens auch durch den Kopf: Wie gross ist der Anteil, den Sport an deinem Wohlbefinden hat? Die Wirksamkeit von Sport bei Depressivität ist allgemein anerkannt und gut untersucht. Was geschieht also, wenn ein Organismus diesen gewohnten Grundinput nicht mehr erhält, weil eben z.B. die Muskeln streiken? Wie immer: jeder Mensch, jede Situation und jeder Suchtbetroffene soll individuell betrachtet werden. lg Lisa
_________________ Der Andersdenkende ist kein Idiot, er hat sich eben eine andere Wirklichkeit konstruiert. Paul Watzlawick
Handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird. Heinz von Foerster
|
|
Nach oben |
|
 |
Werner1503
|
Betreff des Beitrags: Re: Zweiter Anlauf Verfasst: Dienstag 28. Oktober 2014, 01:40 |
|
Registriert: Sonntag 7. Oktober 2012, 13:56 Beiträge: 1015 Wohnort: Saarland
|
Liebe Fallada, liebe Lisa,
ich melde mich nach einem schönen 3-wöchigen USA-Urlaub zurück. Als sich am Tag nach der Rückkehr unsere Hunde abholen fuhr, lag Lidl an der Strecke. Ihr könnt Euch denken, was passiert ist... Eine Flasche Rotwein und der Haussegen hing wieder total schief ! ich habe Baclofen dann hochdosiert von 75 auf 125 mg und dann ist genau das passiert, was du, liebe Fallada, auch beschrieben hast : Depression und heulendes Elend. Jetzt gehe ich langsam wieder zurück auf die Dosis von 75 mg, mit der ich lange Zeit klargekommen bin. Ich rätsele aber immer noch, warum ich nach dem so schönen, total alkoholfreien Urlaub, wieder getrunken habe. Vielleicht, weil ich es nicht zulasse, dass es mir gut geht ?
Ganz liebe, und ein wenig traurige Grüße Werner
_________________ „Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind der richtige.“. Seneca
|
|
Nach oben |
|
 |
Fallada
|
Betreff des Beitrags: Re: Zweiter Anlauf Verfasst: Dienstag 28. Oktober 2014, 09:53 |
|
Registriert: Freitag 6. April 2012, 14:01 Beiträge: 1457
|
Liebe Lisa, das ich meinen Sport nicht mehr so betreiben konnte, hat ganz sicher etwas mit meinem Wohlbefinden zu tun. Leider komme ich da immer noch nicht ganz in die Pötte, der Antrieb ist noch nicht so gut. Aber ich gebe nicht auf und hoffe, bald wieder auf meine 4 x 1 h Joggen oder Crosstrainer die Woche zu kommen.
Lieber Werner, das tut mir sehr leid für Dich - sieh es einfach als Vorfall. Positive Ereignisse sind auch Stressoren, hinzu kommt noch, daß es einem so gut gehen kann, das man der festen Überzeugung ist, "das bischen Alkohol ist kein Problem". Kenne ich auch. Ich sehe das als Erfahrung, auch bei oder nach sehr schönen Erfahrungen ebenfalls sehr wachsam zu sein und bei dem Gedanken an Alkohol auch die Notfallration parat zu haben. Und es darf Dir gut gehen!
LG Fallada
_________________ Du willst etwas verändern - dann mach den ersten Schritt.
|
|
Nach oben |
|
 |
moonriver
|
Betreff des Beitrags: Re: Zweiter Anlauf Verfasst: Dienstag 28. Oktober 2014, 10:15 |
|
 |
Moderator |
 |
Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
|
Fallada hat geschrieben: Ich habe in den 2 3/4 Jahren meiner Baclofen-Einnahme mehrfach die Erfahrung gemacht, daß Baclofen hochdosiert bei mir Depressionen stark verstärkt, darum das Herunterdosieren. Werner1503 hat geschrieben: ich habe Baclofen dann hochdosiert von 75 auf 125 mg und dann ist genau das passiert, was du, liebe Fallada, auch beschrieben hast : Depression und heulendes Elend. Ich kann mich euren Erfahrungen anschliessen! Nach 3 1/2 Jahren ununterbrochener, in Sachen Alkohol erfolgreicher Anwendung, macht mir genau dies auch zu schaffen. Nicht gerade im Sinne einer tiefen Depression; aber der Ablauf ist ähnlich und durch mehrere Versuche bei mir eindeutig belegt: -> Aufkommende innere Unruhe, Gedankenkreisen (Vorstufen von Craving?) -> Dosis erhöhen (langsam, versteht sich), -> wie in den Anfangszeiten macht sich zuerst eine Form von "Freude" breit, der ich jedoch nicht traue, da sie sich etwas "künstlich" anfühlt. Darauf folgt dann ein für mich spürbarer Verlust an Unternehmungsgeist und Kreativität. Es fühlt sich an wie eine Form von "Flachsein". Dies war auch der Grund meines Reduktionsversuches im letzten Frühling (in meinem Thread beschrieben), der mir jedoch gezeigt hat, dass nach langer Anwendungsdauer kleinste Abweichungen nach unten massive psychische Probleme mit sich bringen können. Ich glaube kaum, dass ich, wenn nötig, Bac innert 3 Wochen vollständig ausschleichen könnte. Will ich ja auch nicht. Was mir jedoch in Gedanken immer wieder etwas zu schaffen macht sind die Langzeitauswirkungen auf die Psyche, die Persönlichkeit. Ja, immer noch um vieles besser als diejenigen des Alkohols. Dennoch schwingt da im Background stets etwas mit... Was alles verändert Bac sonst noch in mir über die Jahre? Ja, manchmal habe ich etwas "Baclofen-Frust" oder Medikamenten-Müdigkeit... @Werner, nimm den Vorfall mit der nötigen Gelassenheit. Die Welt geht deswegen nicht unter und Du hast dadurch nichts verloren. Kopf hoch LG moonriver
_________________ „Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“ (Antoine de Saint-Exupéry)
|
|
Nach oben |
|
 |
Federico
|
Betreff des Beitrags: Re: Zweiter Anlauf Verfasst: Dienstag 28. Oktober 2014, 10:25 |
|
 |
Gründer † |
 |
Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
|
Lieber Werner
was wäre in vorbaclofenen Zeiten passiert?
Sicher eine provokante Frage, die Du dir dennoch stellen solltest. Der Gewinn an Lebensqualität der letzten Jahre sollte Dich für den Rotwein-Lapsus mehr als entschädigen. Es lohnt sich zwar über die Gründe nachzudenken, für ein paar weitere gute Jahre könnte der Blick nach vorne hilfreicher sein. Heute bist Du in der Lage, einen Laps und wenn es sein muss, auch einen Relaps abzufangen. Dass Du das hinbekommst, zeigt das Bekenntnis bezügl. der Lidl-Falle. Über den Grand Canyon mit dem Heli zu schweben, ist schwer zu toppen – Rafting den Colorado River runter ist auch eine kleine Sensation. Die Weinregale bei Lidl sind manchmal auch mit kleinen önologischen Sensationen gefüllt.
Lieber Werner, der Alltag hat Dich wieder …
LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
|
|
Nach oben |
|
 |
moonriver
|
Betreff des Beitrags: Re: Zweiter Anlauf Verfasst: Dienstag 28. Oktober 2014, 20:27 |
|
 |
Moderator |
 |
Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
|
Liebe Fallada Ich kopiere meinen Text in den eigenen Thread. http://www.alkohol-und-baclofen-forum.de/viewtopic.php?f=40&p=32551#p32551Möchte Dir aber danken, dass Du dieses Thema angesprochen hast. Dir alles Gute und LG moonriver
_________________ „Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“ (Antoine de Saint-Exupéry)
|
|
Nach oben |
|
 |
Wer ist online? |
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 20 Gäste |
|
Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen. Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen. Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern. Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.
|
|