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annie Kurzvorstellung

Mittwoch 15. Januar 2014, 12:53

Ich bin die Annie, Streetworkerin in Bonn und Kölle, vermittele, wenn es denn geht, Problemkinder jeden Alters an Therapieeinrichtungen, Ärzte usw.
Baclofen stellt für mich eine sinnvolle Ergänzung der bisherigen Möglichkeiten zur Alkoholentwöhnung dar, allerdings nur, wenn es dem Abstinenzziel dient. Alles andere ist ein Tanz auf dem Vulkan. Ich weiß, dass das hier nicht gern gelesen wird, daher halte ich mich mit Beiträgen zurück, ist halt meine Erfahrung. Ich hätte mich auch gar nicht geäussert, wenn nicht diese Gottestussi sich als Fake geoutet hätte. Maat et jood, Annie

Re: annie Kurzvorstellung

Samstag 18. Januar 2014, 12:54

Hallo Annie

Es spricht nur für dich und dein berufliches Engagement, dass du dich auf Alkoholikerforen umhörst.

Baclofen stellt für mich eine sinnvolle Ergänzung der bisherigen Möglichkeiten zur Alkoholentwöhnung dar, allerdings nur, wenn es dem Abstinenzziel dient.


Dazu möchte ich dir zu bedenken geben: Wenn mir, als Alkoholikerin, grundsätzlich begegnet wird als vollwertiger, in meinen Entscheiden ebenso freier und selbstverantwortlicher Mensch wie ein Nichtabhängiger: Dann kann es mir möglich werden, mich aus eigener Überzeugung und intrinsischer Motivation zur Abstinenz zu entschliessen.

Sehr viele in diesem Forum haben das getan oder tun es gerade. Ich selbst tue es seit Jahren wieder und wieder und profitiere von jeder einzelnen Abstinenzphase.

Wenn das Abstinenzziel mir jedoch von aussen aufgezwungen wird, - und ich gestehe jedem zu, dass er es nur gut mir meint dabei - als absolut unumgängliche, Basis-Überzeugung, Non-plus-ultra, als "Sieh-es-doch-endlich-ein", als Appell an meine offenbar nicht vorhandene Vernunft bei der offensichtlichen Evidenzlage der negativen Auswirkungen des Konsums, ohne zu berücksichtigen, dass es für mich Sinn macht zu trinken , werde ich nicht wahrgenommen und ernst genommen. Da wird am sprichwörtlichen Grashalm gezogen, bis er reisst.

Denn ich HABE meine Gründe, weshalb ich konsumiere. Der Mensch tut nichts ohne Grund - so versuche ich anderen Menschen zu begegnen.

Das Abstinenzziel kann sich entwickeln, wenn mir mit Offenheit und Respekt vor meinen Entscheidungen begegnet wird. Es ist ein Prozess, der Zeit und Entwicklung braucht, und der empfindlich gestört wird durch den Druck, ja die Verpflichtung, das Versprechen, den Schwur, ab sofort, für immer, absolut und 100% sauber zu bleiben. Kein Nicht-Süchtiger würde sich so unter Druck setzen lassen, und das zu Recht. Und trotzdem wird uns so begegnet.

Mir wären, da bin ich überzeugt, viele Runden erspart geblieben, wenn mir bereits zu Beginn so begegnet worden wäre, wie ich es im Baclofen-Forum erlebe. Oder in der systemischen Herangehensweise z.B. eines Gunther Schmidts:
http://akjf.at/Unterlagen/gunther_schmi ... erapie.pdf

lg
Lisa

Re: annie Kurzvorstellung

Samstag 18. Januar 2014, 14:44

@Lisa,

dem ist nichts mehr hinzu zufügen, ausser:

Recovery ist nicht mehr wegzudiskutieren.

Und ich bin oft Teilnehmer von Biertischdiskussionen zwischen „Streetworkern“ gewesen.
Wenn sie scheitern, liegt es immer an den „Klienten“, Eigenversagen war nie ein Thema ...

Schöne Grüsse an Sister Melly :D

LG Federico

Re: annie Kurzvorstellung

Samstag 18. Januar 2014, 18:52

Liebe Lisa,
ich nutze hier endlich mal die Gelegenheit, dir für all' deine ebenso durchdachten wie liebevollen
Einträge zu danken !
Herzlichst,
Christine

Re: annie Kurzvorstellung

Sonntag 19. Januar 2014, 00:40

Diese Gelegenheit möchte ich auch nutzen..

LG Federico

Re: annie Kurzvorstellung

Sonntag 19. Januar 2014, 07:57

Liebe Lisa, dito :-bd

Re: annie Kurzvorstellung

Sonntag 19. Januar 2014, 09:37

Liebe Lisa,

du bist eine echte Bereicherung für unser Forum. :-bd

Schönen Sonntag !

Werner

Gerade läuft auf SR ein Vortrag über "Neuroenhancement". Der Redner, Prof. Michael Soyka, arbeitet in München und Meiringen (CH!) in der Suchtforschung und -therapie. Er ist einer der Wenigen, die Baclofen in ihren Publikationen erwähnen.
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