Ein schüchternes "Hallo"...

...Tja, eigentlich bezeichnen mich die Wenigsten als schüchtern, aber es ahnt auch kaum jemand, dass ich ein starkes Alkoholproblem habe....
Dafür schäme ich mich zu sehr!
Ich bin 45 Jahre alt, habe 2 Töchter (13 + 7 Jahre alt) und bin verheiratet mir einem der Wenigen, die mein Alkoholproblem schon erkannt haben.
Ich brauche tagsüber nichts zu trinken, aber sobald das Abendessen auf dem Tisch steht, überkommt mich eine reisen Lust auf Rotwein, den ich dann regelmäßig und immer mehr genüsslich zu mir nehme; konkret reden wir von 1 Flasche/ Tag.
Ich bin Tochter eines Vaters mit Alkoholproblemen, der hatte allerdings erst mit 30 angefangen, Alkohol zu trinken. Ich dagegen, habe mit 15 schon mein erstes Cola-Bier genossen und vom ersten Moment an die beschwingende Wirkung toll gefunden. Auch die erste Zigarette hat mir gefallen, wegen des leichten Schwindels, die sie ausgelöst hat...Naja, eine ideale Suchtgefährdete eben...Schmerzkörper betäuben..
Ich hatte während meiner Studentenzeit auch einige Exzesse, Parties mit viel Alk und 1000 Kippen, denn die schmecken ja immer besonders, wenn man getrunken hat. Generell hat sich alles einigermaßen im Rahmen gehalten: ca. 10 Zigaretten/ Tag, nicht täglich Alk, während der Schwangerschaften sowieso nix.., aber in den letzten Jahren habe ich wieder langsam den Nikotin- und Alkoholkonsum hochgeschraubt: Täglich 1 Flasche Rotwein am Abend und ca. 8 Zigaretten.
Ich habe jeden Morgen ein schlechtes Gewissen, nehme mir fest vor, heute keinen Alk zu trinken und am Abend überfällt mich wieder dieses scheiss (sorry) Craving.
Falls ich es doch mal einen Tag ohne schaffen sollte, bin ich zwar total stolz und habe auch keine körperlichen Entzugserscheinungen, aber zur Belohnung haue ich dann am nächsten Abend erst recht rein....
Hilfe, ich will da raus.....!!!!
Danke für´s "Zuhören"!

Hallo Lara,

bin zwar hier kein Moderator, möchte Dir aber dennoch ein herzliches Willkommen geben. Deine Entwicklung ist bei uns „normal“. Mit 15 den ersten Drink, danach exzessive Rauschmomente. Dein Zigarettenkonsum lasse ich mal weg – weil 8 Zigaretten – Helmut Schmidt lacht sich krank.

Wenn Du Dich hier einliest, wirst Du feststellen, dass es vielen so ging.
Baclofen wäre eine Alternative für Dich. Wenn Du Fragen hast, dann stelle sie, hier sind genug Experten, die Dir eine Antwort geben können.

Verzweifle nicht –wir sind für Dich da!

Ganz liebe Grüße Volker

Danke für´s "Zuhören"!

Hallo Lara und herzlich Willkommen im Forum.

Etwas mehr als Zuhören kannst Du von uns schon erwarten und
„Hilfe, ich will da raus.....!!!!“, signalisiert den Ernst der Lage.
Gute Voraussetzung für eine Baclofen-Therapie, ich nehme an,
Du interessierst Dich dafür.

Kann es sein, dass Du „Danke für´s Zuhören", aus einem AA-Meeting
übernommen hast? Das ist zwar kein Ausschlusskriterium – aber „Gute 24 Stunden“
wirst Du von uns nicht lesen.

Bist Du schon bei einem Arzt in Sachen Baclofen vorstellig geworden?
Ich höre jetzt lieber mit der Fragerei auf und warte geduldig auf Antworten.

LG Federico

Hallo Lara,
schön, dass du uns gefunden hast. Herzlich willkommen!
Wenn du ein bisschen im Forum herumstöberst (nutze dazu ruhig auch die "Suche"-Funktion), wirst du bemerken, dass es vielen (wenn nicht allen) so geht/ging wie dir :
- Schlechtes Gewissen und Selbstvorwürfe
- Immer wieder Vorsatz aufzuhören
- Wenn's nicht klappt : Wieder Selbstvorwürfe
Ein Teufelskreis eben...
Mit Baclofen kann man diesen Teufelskreis durchbrechen. Am besten sprichst du mit deinem Hausarzt oder deinem Neurologen über dein Problem und deine Absicht, mit Baclofen dagegen anzugehen.
Ein paar Ausdrucke aus dem Forum sind da sicher hilfreich..
Ich drücke dir beide Daumen!!!
LG, Werner

Hallo Lara

Herzlich Willkommen auch von mir.
Schön, dass Du hier bist. Gerne werden wir Dich auf einem neuen Weg der Suchttherapie begleiten! Die beste Ausgangssituation wäre sicher via Arzt Deines Vertrauens das Bac auf Rezept zu erhalten. Für das weitere können wir Dir dann Hinweise und Hilfe bieten. (Nötigenfalls auch in der Arztwahl).

Für den Start etwas zu erleichtern haben wir hier eine gute Dokumentation zum Einlesen:

All you need

Kennst Du das Buch von Olivier Ameisen "Das Ende meiner Sucht"? Vom Entdecker dieser Therapieform.
Nun, melde Dich wieder mit Informationen oder Fragen.

LG moonriver

Guten Abend und danke, danke, danke für eure Unterstützung, die brauche ich nämlich dringend!
@Volker, vielen Dank für Deine Antwort und den "Helmut" Witz... Der ist ganz klar eine Ausnahme...Bin übrigens ein großer Helmut Fan, das war ein Politiker mit Klasse!!
@federico, ja, ich interessiere mich sehr für Baclofen, habe euch via Internet Recherche gefunden und habe auch schon einen Arzt darauf angesprochen, der nicht abgeneigt war, aber immer noch der Überzeugung ist, dass ich noch ohne "Drugs" da raus komme; und nein, den Spruch habe ich nicht von den AA, dazu schäme ich mich zu sehr, mein Gesicht zu zeigen, und deshalb habe ich das anonyme Forum gewählt. Ich habe in der Gegend, wo ich wohne, eine gewisse und öffentliche Stellung, die ich nicht durch mein Alkoholproblem gefährden will...
Mein Entschluss für Baclofen steht fest, aber ich brauche euch trotzdem sehr.. Danke!
@Werner, ich habe kurz reingeschnuppert und habe mir alle Docs von "All you Need" schon abgespeichert, damit ich alles in Ruhe studieren kann. Bin Mama, berufstätig, engagiert in mehreren "Baustellen", wie auch immer, danke für Deine Daumendrücker, die kann ich gut gebrauchen
@Moonriver, danke auch für Deine Antwort und vide Werner..Da ich nicht in Deutschland lebe, könnt ihr mir wohl nicht bei der Arztauswahl helfen, aber da finde ich schon noch einen Weg.. O. Ameisens Buch habe ich bestellt.
Bin schon froh, dass ich euch und Baclofen gefunden habe..
Bleibt bei mir, ok?!

Liebe Lara

Bleibt bei mir, ok?!

Aber sicher...! Versprochen

LG moonriver

habe auch schon einen Arzt darauf angesprochen, der nicht abgeneigt war, aber immer noch der Überzeugung ist, dass ich noch ohne "Drugs" da raus komme;

@Lara,

leider hat der Mann nicht die geringste Ahnung von Alkoholstörungen.
Vielleicht sollte er sich auf den neuesten Stand bringen. Ein Update „Sucht 2.0“
steht schon lange zur Verfügung – Das Ende meiner Sucht ist 2009 erschienen.
Wenn Du es gelesen hast, wirst Du wissen wie ich es gemeint habe.

Mein Hausarzt hat es 2009 gelesen – seitdem verschreibt er – seit 2011 spricht
er präventiv Patienten mit Auffälligkeiten an. Niemand muss erst seinen persönlichen
Tiefpunkt erreicht haben, eigene Einsicht ist Tiefpunkt genug. Adressen aus drei angrenzenden
Ländern stehen Dir zur Verfügung – mit etwas Glück ganz in Deiner Nähe.

LG Federico

Ich habe mir schon einen deutschstämmigen Neurologen/ Psychiater rausgesucht, bei dem ich schnellstmöglich einen Termin machen werde. Soll ich ihm den Leitfaden via email vorschicken?

Ich kann es kaum erwarten, bin total aufgewühlt....
Ich kann es kaum erwarten, endlich wieder eine gute Mutter und Frau zu werden, die nicht dauernd total genervt ist und keinerlei Geduld mehr hat, endlich wieder klar zu sehen, raus aus dem Sumpf!!

Soll ich ihm den Leitfaden via email vorschicken?

@Lara,

ich würde erstmal den Termin abwarten ... wenn Du zu diesem Anlass den Leitfaden auf den Tisch legst, besteht eine reelle Chance, dass er zumindest die Zusammenfassung (Abstract) liest. Diese Chance hast Du per Email nicht.

LG Federico