Mittwoch 23. November 2011, 12:04
Hi squadra!
---
Na jut, dann noch ein paar Eckdaten zu meiner Person, weil ja danach gefragt wurde. Ich bin männlich, 29 und habe seit ungefähr 8 Jahren "ein Problem" mit Alkohol. Das erste Mal mit 17 getrunken, aber nicht sonderlich auffällig. Mein täglicher Konsum begann ziemlich genau mit dem Start meines Zivildienstes im Krankenhaus. Damals habe ich einfach alles getrunken, was mir in den Weg kaum... Also durchaus auch härtere Sachen.
Irgendwann hat sich das über die Jahre auf Bier eingependelt. Mengenmässig waren das lange Zeit so 6 - 8 Liter Bier pro Tag.
Beruflich habe ich viel im Ausland gearbeitet, aber keinen Beruf gelernt. Irgendwann lief das mit dem Trinken soweit aus dem Ruder, dass das Arbeiten auch gar nicht mehr möglich war. Also so 3 Jahre "arbeitslos" gewesen.
Das ist jetzt nicht "mein erster Versuch" trocken zu leben, sondern ich hatte bereits 2009 und 2010 jeweils im Februar eine Entgiftung (stationär). 2009 war ich 2 Monate danach trocken. 2010 habe ich eine Therapie in der Tagesklinik begonnen, aber nach 3 Wochen abgebrochen. Mir war das Programm zu intensiv und zu viel "Gruppenzeug", morgens schon Frühstück, dann Mittags und bis 16:00 da rumsitzen... Ich muss dazu sagen, dass ich mit so Gruppensituationen sowieso ein Problem habe. Früher war das noch viel schlimmer, da bin ich schon beim Fahren im Bus unruhig gewesen... Naja, nach der Entgiftung und der abgebrochenen Therapie war ich 8 Monate trocken, dann einen Umzugsversuch gestartet, in billigen Pensionen mit Bierautomaten im Eingangsbereich gehaust und irgendwann gab's dann den Rückfall.
Seitdem hatte sich meine Trinkmenge auf 1,5 Liter Wein pro Tag eingependelt. Trinkpausen und Abstinenzversuche gab's mit den unterschiedlichen Konzepten und Ideen immer wieder, aber dauerhaft von Erfolg war bisher nichts. Am 13.11. habe ich zum letzten Mal getrunken.
Man fragt sich ja gerne mal wieso man trinkt... Bei mir so eine Mischung aus Unzufriedenheit mit dem Leben (viele Möglichkeiten gehabt, viel versaut...), aus Langeweile und in den Hochphasen sicher auch weil ich anders echt Probleme hatte aus dem Haus zu gehen. Natürlich ist mir klar, dass das nicht besser wird dadurch und mittlerweile hat sich für die Zukunft auch eine erste Perspektive entwickelt... Ich werde im März eine Umschulung beginnen und mittelfristig sicherlich auch noch das Abitur nachholen, so für mich selbst.

Ja, Ende der Textwand zu meiner Vergangenheit.
Zur Studie bzw. Auswirkungen der Einnahme kann ich jetzt nicht viel "Neues" berichten. Gestern kein Bedürfnis gehabt zu trinken, was aber auch in den letzten Tagen schon tageweise so der Fall war. Keine Ahnung ob es Einbildung ist oder nicht, aber ich habe zumindest beim Gedanken an Alkohol nicht mehr den kurzen Impuls "Auja, das wäre jetzt was..." den ich sonst eigentlich hatte, wenn ich daran gedacht habe (und bevor die Vernunft einsetzt...). Ansonsten ist mir etwas Müdigkeit aufgefallen, gestern am Abend mehr als sonst und heute morgen so die erste Stunde nach der Einnahme auch etwas... Naja, mal sehen.
Zuletzt geändert von
aPD am Mittwoch 23. November 2011, 12:15, insgesamt 1-mal geändert.