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PET: Messbare Wirkung von Antidepressiva

Dienstag 23. Oktober 2012, 10:37

Quelle: MedUni Wien, 22.10.2012
PET: Messbare Wirkung von Antidepressiva

Mit Hilfe der bildgebenden Positronen-Emissions-Tomographie (PET) des Gehirns lässt sich die Wirkung von einer Gruppe Antidepressiva, den Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI), messbar machen.

"Uns ist es erstmals gelungen, einen Zusammenhang zwischen dem klinischen Ansprechen auf eine serotonerge Medikation bei PatientInnen mit Depression und dem Serotonintransporter im Hirnstammbereich und anderen Gehirnregionen zu zeigen", erklärt Kasper. Mit PET konnte die Dichte des Serotonintransporters, der Ziel-Bindungsstelle von SSRIs, in bestimmten Kerngebieten des Hirnstammes, den sogenannten Raphe-Kernen, quantifiziert werden.


Neue Auswertstrategien

Die PatientInnen mit Depression wurden in der Studie vor und nach der Behandlung mit SSRIs untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass die Wirksamkeit der Therapie einige Wochen nach Therapiebeginn mit bereits vor Therapie bestimmten quantitativen Werten des Serotonintransporters zusammenhing. Voraussetzung für diese neuen Forschungsergebnisse waren die Entwicklung von neuen Auswertestrategien der PET-Daten im Team um Rupert Lanzenberger, und die Synthese eines hoch-spezifischen und –selektiven Radioliganden im Team um Wolfgang Wadsak und Markus Mitterhauser.

Mit der PET-Methode könne man, so Kasper, die Belegung des Serotonintransporters durch SSRIs in verschiedenen Gehirnregionen der PatientInnen quantifizieren: "Das ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer individualisierten Therapie, der weit über die Messung von Plasmakonzentrationen hinausgeht."

Originalpublikation:
Prediction of SSRI treatment response in major depression based on serotonin transporter interplay between median raphe nucleus and projection areas.
R. Lanzenberger et al.; Neuroimage; doi: 10.1016/j.neuroimage.2012.07.023.; 2012

Re: PET: Messbare Wirkung von Antidepressiva

Mittwoch 24. Oktober 2012, 22:58

Es gäbe bereits seit einigen Jahren sogar die Möglichkeit per gentechnischer Untersuchung mit sehr grosser Sicherheit das ideale AD für den jeweiligen Menschen "herauszufinden", Kosten ca. 500€....wird aber derzeit nicht für den "Kassenbetrieb" weiter verfolgt.

LG jivaro

Re: PET: Messbare Wirkung von Antidepressiva

Donnerstag 25. Oktober 2012, 18:52

Hallo,
jetzt wäre nur noch nützlich zu erfahren, ob sich auch die Betroffenen besser fühlen. Da sieht es nämlich oft schlecht aus und neue Studien bezweifeln schon die Überlegenheit der Modepräparate gegenüber klassischen Antidepressiva.
http://www.kvberlin.de/40presse/50publi ... e_1201.pdf
(Ab Seite 8)
Gruß
Rainer
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