Die ersten Tage....
strikt an den Königsweg gehalten, zumindest bis Tag drei. Ich meine zu verspüren, dass mir eine höhere Dosis auch in Bezug auf das Rauchen bzw. Nichtrauchen gut tut. Deswegen.
Die ersten Tage waren etwas seltsam. Nun liegt mein letzter Absturz nicht allzulange zurück und es könnte auch damit zu tun haben.
Ich war ziemlich aufgedreht, meine Gedanken drehten sich ausschließlich um das Thema Alk/Baclofon und wie es in Zukunft weitergehen könnte, ohne Alk, ohne das Damokles-Schwert des ständigen Rückfalls über mir. Weiter entfernte Termine zu planen war bei mir immer ein Risiko. Wie oft musste ich geschäftliche und private Termine ausfallen lassen....
Konzentrationsschwierigkeiten, allerding funktionierte ich in den drei Tagen im Alltag doch ziemlich gut, kam mir vor, als hätte ein Autopilot übernommen, es war also auszuhalten und nach drei Tagen hat es sich dann auch gelegt.
Gereiztheit, verbale Aggressivität - zumindest gedanklich. Einmal auch real, aber die Person hatte selbst schuld
Ungeduld, Euphorie, Unverständnis, Ungläubigkeit, Verwunderung, Fassungslosigkeit - ob der Wirkung.
Hin und wieder leichtes Herzklopfen.
Müdigkeit: kurzer, tiefer Nachmittagsschlaf, frühes zu Bett gehen, guter Schlaf, von intensiven Träumen habe ich bisher noch nichts mitbekommen.
Alle anderen möglichen unangenehmen Nebenwirkungen haben mich offensichtlich verschont.
Stichwort Libido: keinerlei Einschränkungen, eher das Gegenteil, laufe zur Zeit mit einem leicht unterschwelligen, inneren Grinsen durch die Gegend. Hoffe mal, das bleibt so, auch bei evtl. folgender höherer Dosierung.
Stichwort Stimmungslage: Ich bin zur Zeit ausserordentlich gut gelaunt, in Flirtstimmung (kann auch an dem Wetter liegen) und es scheint mir, als wäre irgendetwas von mir gefallen. Unter Angst habe ich eigentlich -bewusst- nie gelitten, abgesehen von einer mitunter massiven sozialen Angst in bestimmten, eng eingegrenzten Situationen, aber es scheint mir, als würde ich gerade eine deutliche Steigerung meines Selbstbewusstsein erleben. Habe ich vielleicht doch unter Ängsten gelitten und das war mir gar nicht klar, weil ich ja nur meinen persönlichen Grundzustand kenne und gar nicht weiß, wie es in anderen, die gänzlich ohne einschränkende Ängste leben, ausschaut?
Sport: Ich bin an Tag 4 meinen bisher besten Lauf in diesem Jahr gelaufen. Liegt wohl auch am wenig Rauchen.
Versuchung Alk: Ich habe bewusst versucht mich in eine Stimmung zu bringen, die mich Lust auf Alk bekommen lässt. Es hat nicht geklappt! Ich konnte die Bilder und Vorfreude aufs Saufen einfach nicht halten. Selbst sie überhaupt zu erzeugen fiel mir schon schwer.
Alles in allem kann ich sagen, dass der Einstieg recht problemlos verlief, um meinen persönlichen Alkoholkreislauf zu durchbrechen hätte ich auch weitaus schlimmere Nebenwirkungen in Kauf genommen. Die drei ersten Tage würde ich am ehesten mit dem Begriff "seltsam" beschreiben. So man die Möglichkeit hat, sollte man sich vorsichtshalber für die ersten drei Tage frei nehmen oder es auf ein verlängertes Wochenende verschieben.
Grüße,
Nordlicht.