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 Betreff des Beitrags: Die ersten Tage mit Baclofen (subjektiver Erfahrungsbericht)
BeitragVerfasst: Samstag 9. April 2011, 14:53 
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Registriert: Mittwoch 6. April 2011, 23:04
Beiträge: 236
Die ersten Tage....

strikt an den Königsweg gehalten, zumindest bis Tag drei. Ich meine zu verspüren, dass mir eine höhere Dosis auch in Bezug auf das Rauchen bzw. Nichtrauchen gut tut. Deswegen.

Die ersten Tage waren etwas seltsam. Nun liegt mein letzter Absturz nicht allzulange zurück und es könnte auch damit zu tun haben.

Ich war ziemlich aufgedreht, meine Gedanken drehten sich ausschließlich um das Thema Alk/Baclofon und wie es in Zukunft weitergehen könnte, ohne Alk, ohne das Damokles-Schwert des ständigen Rückfalls über mir. Weiter entfernte Termine zu planen war bei mir immer ein Risiko. Wie oft musste ich geschäftliche und private Termine ausfallen lassen....

Konzentrationsschwierigkeiten, allerding funktionierte ich in den drei Tagen im Alltag doch ziemlich gut, kam mir vor, als hätte ein Autopilot übernommen, es war also auszuhalten und nach drei Tagen hat es sich dann auch gelegt.

Gereiztheit, verbale Aggressivität - zumindest gedanklich. Einmal auch real, aber die Person hatte selbst schuld ;)

Ungeduld, Euphorie, Unverständnis, Ungläubigkeit, Verwunderung, Fassungslosigkeit - ob der Wirkung.

Hin und wieder leichtes Herzklopfen.

Müdigkeit: kurzer, tiefer Nachmittagsschlaf, frühes zu Bett gehen, guter Schlaf, von intensiven Träumen habe ich bisher noch nichts mitbekommen.

Alle anderen möglichen unangenehmen Nebenwirkungen haben mich offensichtlich verschont.

Stichwort Libido: keinerlei Einschränkungen, eher das Gegenteil, laufe zur Zeit mit einem leicht unterschwelligen, inneren Grinsen durch die Gegend. Hoffe mal, das bleibt so, auch bei evtl. folgender höherer Dosierung.

Stichwort Stimmungslage: Ich bin zur Zeit ausserordentlich gut gelaunt, in Flirtstimmung (kann auch an dem Wetter liegen) und es scheint mir, als wäre irgendetwas von mir gefallen. Unter Angst habe ich eigentlich -bewusst- nie gelitten, abgesehen von einer mitunter massiven sozialen Angst in bestimmten, eng eingegrenzten Situationen, aber es scheint mir, als würde ich gerade eine deutliche Steigerung meines Selbstbewusstsein erleben. Habe ich vielleicht doch unter Ängsten gelitten und das war mir gar nicht klar, weil ich ja nur meinen persönlichen Grundzustand kenne und gar nicht weiß, wie es in anderen, die gänzlich ohne einschränkende Ängste leben, ausschaut?

Sport: Ich bin an Tag 4 meinen bisher besten Lauf in diesem Jahr gelaufen. Liegt wohl auch am wenig Rauchen.

Versuchung Alk: Ich habe bewusst versucht mich in eine Stimmung zu bringen, die mich Lust auf Alk bekommen lässt. Es hat nicht geklappt! Ich konnte die Bilder und Vorfreude aufs Saufen einfach nicht halten. Selbst sie überhaupt zu erzeugen fiel mir schon schwer.

Alles in allem kann ich sagen, dass der Einstieg recht problemlos verlief, um meinen persönlichen Alkoholkreislauf zu durchbrechen hätte ich auch weitaus schlimmere Nebenwirkungen in Kauf genommen. Die drei ersten Tage würde ich am ehesten mit dem Begriff "seltsam" beschreiben. So man die Möglichkeit hat, sollte man sich vorsichtshalber für die ersten drei Tage frei nehmen oder es auf ein verlängertes Wochenende verschieben.

Grüße,
Nordlicht.

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Was ist eigentlich alt? Was ist jung? Jung, wo die Zukunft vorwaltet. Alt, wo die Vergangenheit die Übermacht hat. (Novalis , dt. Dichter)


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 Betreff des Beitrags: Re: Die ersten Tage mit Baclofen (subjektiver Erfahrungsberi
BeitragVerfasst: Sonntag 24. April 2011, 20:51 
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Registriert: Mittwoch 6. April 2011, 23:04
Beiträge: 236
Die letzten Tage....

Dosissteigerung von 45 auf 70 mg. Deutlich wahrnehmbare Nebenwirkungen. Müdigkeit, Benommenheit, Beim Lesen wäre ich fast eingeschlafen, fast wäre mir das Buch aus der Hand gefallen. Kurzzeitiges Herzklopfen, inneres Unruhegefühl. Nachmittagsschläfchen halten geht zur Zeit nicht, irgendwie rauscht mein ganzer Körper, das ist nicht sehr entspannend. (Dieses Rauschen hatte ich auch, als ich mal eine Zeitlang Johanniskraut genommen habe, ich scheine einer von denen zu sein, bei denen dieses Kraut nicht nur beruhigend wirkt).

Rauche zur Zeit wieder ganz normal, allerdings eher aus einer gewissen Nervosität heraus, als aus wirklichem Verlangen. Muss allerdings auch sagen, dass bei mir viele Sachen noch vollkommen ungeklärt sind und demnächst eine Menge Arbeit, evtl auch Stress auf mich zu kommt.

Craving ist nicht spürbar, allerdings kamen mir am Donnerstag vor Ostern schon Gedanken, wie easy und angenehm ich mir Ostern mit Alk gestalten könnte. Glaube, dass ich seit 15 Jahren kein einziges Ostern ausgelassen habe ohne mich zu besaufen, die vier freien Tage waren einfach immer eine zu große Versuchung. Um diesmal dieser Versuchung zu entgehen, war lediglich etwas Standfestigkeit von Nöten. Ich wage zu behaupten, dass mir dies ohne Baclofen niemals gelungen wäre.

Trotz der Müdigkeit, habe heute morgen um acht die ersten 20 mg genommen, bin ich zur Alster geradelt und einmal um die Alster gelaufen. War zwar die schlechteste Zeit seit Jahren, habe auch Gehpausen eingelegt, aber immerhin ging es, trotz einer leichten Benommenheit und der Müdigkeit.

Bac zu spät einzunehmen scheint einige Probleme mit sich zu bringen. Trotz Müdigkeit war das einschlafen schwierig. Heute Nacht auch einen herrlich realistischen Traum gehabt. Schon der zweite in den letzten Tagen. Kann ich mit Leben, auch wenn diese Träume einen schon irgendwie mit nehmen auf eine Reise und eine ganz eigene Realität erschaffen.

Heute morgen fühlte ich mich etwas atemlos. Ich hatte keine Atemprobleme, hatte aber das Gefühl, als hätte mein Körper zu wenig Sauerstoff zur Verfügung. DAS gefällt mir überhaupt nicht, werde das weiterhin beobachten. Nach einigen tiefen Atemzügen hat es sich allerdings gelegt.

Allgemein fällt mir das "tiefe" Denken schwer, viele Gedankenfetzen, schöne Assoziationen, aber dizipliniertes Arbeiten und konzentriertes Nachdenken zu einzelnen Themen fällt mir zur Zeit etwas schwer. Kann aber auch an meiner derzeitigen Situation liegen, weil sich gewisse Dinge mal wieder als schwieriger Erweisen als vorher angenommen und diese Zeit für mich gerade eh ziemlich schwierig ist. Immerhin stehe ich vor den Trümmern meines bisherigen Lebens.

Werde auf jeden Fall erstmal wieder auf 60 mg runterdosieren und diese Dosis auch über die Woche hinweg halten, bevor ich mich evtl. zum nächsten WE an eine höhere ranwage. Denke, dass in spätestens 2 - 4 Wochen mit deutlichen erhöhten Craving zu rechnen ist, weil spätestens dann mein Quartals-Sauf-Gedächtnis wieder sein Recht einfordern wird.

Bis dahin...

Liebe Grüße,
Nordlicht.

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