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Obelix
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Betreff des Beitrags: Reset Verfasst: Freitag 28. Januar 2011, 12:02 |
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Registriert: Sonntag 24. Januar 2010, 13:44 Beiträge: 351
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Hallo Zusammen,
wer mein "Resümee" verfolgt hat, weiß um meinen Eiertanz in den letzten 12 Monaten. Nach sehr erfolgversprechendem Start lief vieles nicht mehr rund. Es gab Vorfälle, Rückfälle, Dosisveränderungen etc. Zuletzt habe ich teilweise trotz Bac ziemlich viel getrunken. Es gab eine Vielzahl von Ursachen für diese Stolperei. Erwähnen möchte ich den für mich zu frühen Versuch des moderaten Trinkens, unangemessenes Herabdosieren, vielleicht auch Frust über zunächst tolle Erolge. Vieles haben wir hier im Forum intensiv diskutiert. Wer mich gelesen hat, weiß, daß ich auch gesundheitlich und beruflich ein turbulentes Jahr hinter mir hatte. Nun habe ich mich vor einigen Wochen entschieden einen Neuanfang auf breiter Ebene zu starten. Also nicht nur auf Baclofen und Alkohol bezogen habe ich auch andere wichtige Weichen gestellt. Ich habe Bac sehr langsam herunterdosiert (ohne Probleme) Meine Trinkmengen, die mir seit Dezember viel zu hoch waren konnte ich dabei zunächst nicht reduzieren. Ich habe aber einen "guten Tag" herbeigedacht ab dem ich nicht mehr trinke. Es lag nie eine starke körperliche Abhängigkeit bei mir vor, so daß ich mit dieser Art des "Entzugs" viele Erfahrungen hatte. Tatsächlich ging das auch diesmal gut. Sogar ohne Medikamente. (Vorsicht: Nicht unbedingt nachmachen!) Ausgangsposition war also vor 1 Woche: Kein Bac. Kein Alk. Nach 4 Tagen Abstinenz habe ich mit 2x6,25 Bac begonnen und werde ab heute erhöhen auf 3x6,25. Mir geht es sehr gut und ich fühle sehr von meinen und unseren Erfahrungen unterstützt zu sein. So werde ich, bei all den schon im vergangenem Jahr gemachten tollen Effekten versuchen auf dem Teppich zu bleiben. Keine Euphorie! Kein Auf/Abdosieren! Kein Alk in den nächsten Monaten! Begleitende Psychotherapie. Verschreibenden Hausarzt. Tolles Forum. Meine Gelassenheit festhalten. Mein neu gestaltetes Leben genießen. Ich berichte ab und an weiter.
LG Obelix
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latina
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Betreff des Beitrags: Re: Reset Verfasst: Freitag 28. Januar 2011, 12:44 |
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Registriert: Mittwoch 9. Juni 2010, 12:22 Beiträge: 200
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lieber obelix ich kann dich so gut verstehen, mir gings ja lange zeit so ähnlich... erst seit ich mit meinem coach arbeite und das bac entsprechend aufdosiert habe, kann ich konstante erfolge aufweisen. aber jetzt klappts wirklich gut ich wünsche dir ein gutes vorankommen und viele schöne klare momente, du schaffst das!!!! glg, latina 
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penny
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Betreff des Beitrags: ein Albtraum Verfasst: Freitag 28. Januar 2011, 20:49 |
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Registriert: Donnerstag 6. Januar 2011, 13:52 Beiträge: 55 Wohnort: München & Oberbayern
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Guten Abend. Ja, der Coach, der fehlt mir tatsächlich. Ich habe einen Albtraum hinter mir. Mein Hausarzt, der es wirklich nur gut mit mir meinte und bac nicht kannte, hatte mir ja ohne Weiteres ein erstes Rezept ohne Probleme ausgestellt, unter Vorbehalt. Er wollte sich schlau machen. Hat er auch und mich an einen Arzt verwiesen, der seines Wissens nach mit bac arbeitet. Hatte an anderer Stelle schon über diesen ersten Schritt/meine wirklich sehr sehr ernsthafte Suche nach ärztlicher Begleitung inklusive PT geschrieben. Nun, bei diesem empfohlenden Arzt war ich nun. Um es sehr abzukürzen: ALLES, aber auch alles, was hier im Forum über die vorurteilsbehaftete und konventionelle (und berufstandssichere, da "ich bin ja ein erfahrender Suchtexperte!!!") geschrieben worden ist, wurde mir in dieser einen halben Stunde - aufgebaute schicke Uhr, die immer demonstrativ hin und her bewegt wurde - auf fast lächerliche Weise um die Ohren gehauen: "Wir probieren die auf dem Markt befindlichen und ordentlich beforschten Mittel, bac ist das ja nicht, seeeeeeeehr gefährlich, schlimme Nebenwirkungen, wenn "überhaupt" dann nur bei nachgewiesener Unverträglichkeit In Hinblick auf die auf dem Markt befindlichen." Und dann als Krönung: "Ich kann das nicht verantworten, muss schließlich auch an MICH, meine Stellung denken." Keine Frage, kein Interesse an meinen ersten Erfahrungen. Weggewischt, weggehört, seinen Belehrungsstiefel durchgezogen. "Alkoholismus ist eine Krankheit" - immerhin. Aus seinem Mund war die Moralkeule immer flott schwingend in der Luft. Wenn ich nicht seit 4 Wochen mit bac ein anderes Leben geführt hätte, wäre der Weg in ein berechtigtes Besäufnis die Folge dieser Begegnung der besonderen Art gewesen. Ich war so wütend! und so nah an allen - und jetzt auch von mir erlebt, die diese subtile Art der Demütigung ertragen müssen. Ich gebe nicht auf. Ich möchte so gerne einen Arzt finden, der mich begleitet - auch in eine PT.
Ich bin so froh, dass es das Forum gibt. Alles, was ich hier gelesen habe, (be)stärkt mich.
Lieben Gruß, noch immer etwas durch den Wind.
Penny
Danke an alle, die den Umzug so schnell auf den Weg gebracht haben.
_________________ Das Unwahrscheinliche ist das Wahrscheinliche
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Martin27
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Betreff des Beitrags: Re: Reset Verfasst: Freitag 28. Januar 2011, 21:13 |
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Registriert: Dienstag 28. September 2010, 19:42 Beiträge: 230
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Tut mir leid, dass du an so einen arroganten Typen geraten bist der so viel Unsinn von sich gegeben hat.
Könntest du dir nicht weiterhin Baclofen einfach von deinem Hausarzt verschreiben lassen. Anleitung und Hilfe dbzgl. bekommst du ohnehin hier im Forum.
Du müsstest halt noch einen Psychotherapeuten / eine Therapeutin finden, bei der die Chemie stimmt. Sollte sich natürlich optimalerweise mist Sucht auskennen bzw. mit dem Problem hinter deiner Sucht (z.B. Angst...).
LG, Martin
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latina
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Betreff des Beitrags: Re: Reset Verfasst: Freitag 28. Januar 2011, 21:28 |
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Registriert: Mittwoch 9. Juni 2010, 12:22 Beiträge: 200
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liebe penny, erstmal: nicht aufgeben!!!! hast du ihn mal gefragt, was so gefährlich an bac sein soll? hat er dir da beispiele genannt? wahrscheinlich nicht..vermute ich mal... dein gefühl der demütigung kann ich gut nachvollziehen, das ist der grund, warum ich heutzutage, im gegensatz zu früher, nicht mehr so offen mit meiner krankheit "hausieren" gehe, bitte nicht falsch verstehen, mit den richtigen leuten rede ich schon darüber...aber bei vielen, auch manchen ärzten, ist man doch traurigerweise wieder schnell in der schublade gelandet und dann noch arrogant von oben behandelt zu werden, ist das letzte und unproduktivste, was wir brauchen hoffentlich findest du bald einen ordentlichen therapeuten, der dir auch wirklich weiterhilft.. kriegst du dein bac-rezept denn jetzt trotzdem weiterhin? glg von latina 
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Obelix
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Betreff des Beitrags: Re: Reset Verfasst: Montag 31. Januar 2011, 13:12 |
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Registriert: Sonntag 24. Januar 2010, 13:44 Beiträge: 351
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Hallo Willo, danke! Mir geht es weiter sehr gut. Bin bei 25 mg und frage mich (auch in Bezug auf meine neue Lebendgestaltung) warum ich nicht viel eher reagiert habe. Ich bin, was meinen alten Beruf angeht eigentlich schon seit Jahren "auf". Habe mir ziemlich viele Lebensjahre geraubt. Mit Drogen, Alk und dem Festhalten an meinem Job. Habe mich, geschwächt und ohne Selbstbewusstsein, konditioniert von Durchhalteparolen einfach nicht getraut zu leben. Es ist wie ein Eintauchen in ein neues Dasein. Im letzten Jahr, unter dem faszinierendem ersten Eindruck der Wirkung von Bac war das schon unglaublich. Jetzt mit der zusätzlichen Freiheit von beruflichen Daumenschrauben erkenne ich erst richtig den Wert des Lebens. Ich kann es wirklich kaum fassen. Das Leben ist schön! LG Obelix
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Obelix
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Betreff des Beitrags: Re: Reset Verfasst: Montag 11. April 2011, 12:49 |
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Registriert: Sonntag 24. Januar 2010, 13:44 Beiträge: 351
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Hallo Zusammen,
ich hatte ja angekündigt, mich ab und an zu melden. Das ist mir in den letzten Wochen schwer gefallen weil ich im März mal wieder am Alk hängen geblieben bin und sehr damit beschäftigt war damit klar zu kommen. Das Forum wollte ich diesmal aus der Geschichte rauslassen und nicht überstrapazieren. Mein Reset lief gut an. Mein Fehler war es, glaube ich, mit 25 mg zu tief dosiert zu haben. Seit 2 Wochen trinke ich nicht mehr und dosiere entsprechend meiner Erfahrungen im letzten Jahr auf etwa 75mg hoch. Auch wenn mein Arzt die Tage meinte, daß Bac ja, wie soviele andere "Wundermittel" wohl dann doch nicht so helfen würde, ich sehe das anders. Es hat mich leider nie langfristig trocken gehalten. 35 Jahre Konditionierung auf Alkohol zeigen da offensichtlich bei mir schwer überwindbare Hürden auf. Aber ich habe zumindest immer einige Wochen ohne craving gewonnen. Und nicht zu unterschätzen ist, das ich sehr viel meiner Ängste verloren habe, gelassener geworden bin. Und das alleine ist ein Schatz.
Ganz lieben Gruß Obelix
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Obelix
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Betreff des Beitrags: Re: Reset Verfasst: Mittwoch 26. Oktober 2011, 15:46 |
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Registriert: Sonntag 24. Januar 2010, 13:44 Beiträge: 351
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Hallo Zusammen,
es ist mir wichtig, Euch mitzuteilen, daß es mir nach einem Tiefpunkt im September mittlerweile sehr (!) gut geht.
Kein Alk. Null Craving. Bin ziemlich aktiv, schlafe gut. Alles im grünen Bereich also.
Nun, es gab seit Beginn meiner Bacmedikation öfter solche Zeiten. Dieses mal scheint es länger zu halten.
Ich denke, daß vieles mit einer etwas höheren Dosierung und vor allem veränderter Einteilung der Baclofendosis zu tun hat. (Knapp 70 mg, vornehmlich Nachmittags dosiert)
Vor allem aber waren die vielen Denkanstöße und Kontakte vor allem der letzten 2 Monate hilfreich. An dieser Stelle mein Dank an alle, die sich hier angesprochen fühlen (dürfen). Ich wollte Euch erst namentlich nennen, aber es waren ja auch indirekte Denkanstöße von Foris dabei, aus deren Freds heraus ohne direkten Zusammenhang mit mir.
Im Ergebnis ist mir jetzt viel klarer, was meine Sucht ausgelöst hat, beziehungsweise was nicht. Ich hätte nicht gedacht, daß es so eine Wirkung auf mich hat. Aber es hat etwas befreiendes, das Gefühl, daß die Suche nach Erklärungen beendet sein könnte.
Ich bin bei meiner Erforschung nach Auslösern von Rück/Vorfällen weiter gekommen. Gerade die wachsende Klarheit betreffend meiner Suchtgeschichte bewirkt im gleichem Maße eine Zunahme der Akzeptanz meiner "Macken". Zumindest gehe ich weniger zwanghaft, weniger "süchtig" mit meiner Problematik um. Lockerer eben.
Ich weiß gar nicht, ob ich es mal gepostet habe. Ein Freund von mir erwähnte mal den Verdacht, daß ich gar nicht vom Suchtmittel abhängig bin, sondern von der (meiner) Suchtproblematik. Ich weiß (noch) nicht, ob ich seine Meinung so teile. Aber höchst interessant finde ich den Ansatz schon. Wer mich näher kennt oder intensiver gelesen hat, wird erkennen, daß ich wirklich nicht besonders in das Bild passe, dessen, was nach 35 Jahren Saufgeschichte zu erwarten wäre.
Es tat mir auch, das soll nicht unerwähnt bleiben, der Abstand zum Forum erstmal gut. Speziell die Geschichten Ende September habe ich mir von allen Seiten möglichst genau angesehen aber weiter nicht vertieft. Einfach um mich zu schützen.
Hilfreich ist auch die tägliche Reflektion des erlebten. In einem Buch des von mir verehrten Medizinmannes Bear Heart empfiehlt dieser am Abend zu beten und sich vor allem für die "schlechten" Erlebnisse des Tages zu bedanken. (Weil man daraus lernen kann).
Das soll es erstmal gewesen sein.
LG Obelix
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Reset Verfasst: Mittwoch 26. Oktober 2011, 16:32 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Zitat: Ein Freund von mir erwähnte mal den Verdacht, daß ich gar nicht vom Suchtmittel abhängig bin, sondern von der (meiner) Suchtproblematik. Ich weiß (noch) nicht, ob ich seine Meinung so teile. Aber höchst interessant finde ich den Ansatz schon. @Obelix, diesen Ansatz teile zumindest schon mal ich. Ich denke aber auf jeden Fall, dass Du da einen sehr guten Freund zu haben scheinst. LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Reset Verfasst: Mittwoch 26. Oktober 2011, 19:25 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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@Obelix, Warzo, all, habe soeben Post bekommen. Passt genau zu diesem Thema „Reset“ Recovery, wieder gesund werden. Recovery von den Folgen der Erkrankung (Stigmatisierung, Verlust von Arbeit, Beziehungen und Status, Armut, Isolation, zerbrochene Lebensentwürfe und -Träume, Schuld- und Schamgefühle) kann schwieriger sein als von der Erkrankung selbst. www.promentesana.chInfos auf der Website, die Broschüren werden kostenlos versendet. LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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