Donnerstag 25. November 2010, 18:12
Ich lebe nun 18 Tage abstinent, und es läuft auch wirklich sehr ermutigend.
Wer meinen sonstigen Postings (vor allem Vorstellung) kennt, weiß:
- Ich nehme bislang kein Baclofen weil ich so gut über die Runden komme
- ich habe spanisches Bac in meinem Schränkchen liegen
- ich beziehe einen Teil meiner positiven Haltung aus meiner erkennbaren Verbesserung der Beziehungsqualität durch die Abstinenz
Gestern war ich mit meiner Tochter (4) alleine zu Hause. Meine Frau war mit Kollegen auf dem Weihnachtsmarkt. Nachdem ich meine Tochter in's Bett gebracht hatte, kamen dann doch die alten Muster hoch. Alleine zu Hause war früher immer ein 'Go!' für viel Alkohol, manchmal auch ein kleines Näschen ziehen, mal 'ne Ephedrin klinken. Kurz gesagt, bisschen Synapsen-Party veranstalten. Es war dann fast eine körperliche Erregung, die mich da ergriff, deutliche vegetative Symptome, die früher als Vorfreude fungierte. Ich dachte mir: "Nee Junge, Du wolltest doch mal endlich in Ruhe das eine Buch fertiglesen, bisschen schöne Musik dazu". Hätte ja auch nix im Haus gehabt außer bisschen Ephedrin, was ohne Alk aber total unschön ist.
Dann fiel mir ein, dass ich eine kleine Dosis Bac ja ohnehin mal antesten wollte (ich frage mich nämlich, ob mir im akuten Fall sozialer Angst eine einmalige Gabe Bac (niedrige Dosis) helfen kann - dazu wäre es gut zu wissen, ob und in welchem Umfang mir Bac NWs bereitet). Also habe ich eine 25mg geviertelt und ein Viertel eingenommen. Allerdings habe ich dann noch ein Bröckchen davon abgebissen und wieder aus dem Mund genommen (völlig panne

), weil ich mich von 'ganz unten' ranpirschen will. Habe also so zwischen 3 - 4mg Bac intus gehabt.
Tja, also... Ich meine, ich hätte nach etwa 15 Minuten eine Wirkung gespürt. In der Glotze lief eine Dokumentation - und ich erwischte mich, wie ich mit einer eigenartig geistigen Entspannung diese Doku schaute, aber meine Gedanken ganz woanders schweiften. Das ging aber nicht lange (ca. gerade mal 20 Minuten). Als ich mir dessen bewusst wurde, war es auch schon wieder am abebben. Ich hätte den Zustand gerne noch weiter aufrecht erhalten, nahm aber von einem 'Nachlegen' Abstand. Es war der erste Versuch, der lief gut und ich konnte mich nun auch tatsächlich meinem Buch zuwenden.
Ich muss noch berichten, dass ich um Mitternacht zu Bett ging und gut einschlafen konnte, allerdings um 6 Uhr aufwachte (muss aber nichts heißen). Allerdings habe ich auch sowas wie einen ganz leichten Neben im Kopf gespürt, ganz leicht vermatscht, aber nach dem Kaffee war auch das wieder weg. Im Büro schließlich war ich ausgesprochen kommunikativ und positiv gestimmt.
Leute, ich glaube ich mag Bac. Ob das gut ist oder nicht, weiß ich gar nicht. Ganz "ohne" war irgendwie cool, aber jetzt weiß ich, dass es etwas gibt, an das ich meine "erhitzte Seele kühlen" kann. Wie ich mich kenne, werde ich nun doch ab und zu 5mg Bac naschen. Sobald ich allerdings merke, dass ich steigere, muss ich diese Entwicklung kritisch hinterfragen!
Ich hoffe, Ihr helft mir dabei! Ich werde hier also meinen weiteren Bac-Konsum dokumentieren.
Grüße
M.