Sonntag 19. Juni 2016, 02:17
Hallo, da bin ich wieder
Und was soll ich sagen, ich bin seit 2 Wochen trocken. Dank Baclofen.
Nachdem mein Entzug ziehmlich, ums "nett" auszudrücken, unangenehm war, ich aber dank Baclofen schon am 3 Tag der Entgiftung 4 Stunden durgeschlafen geht`s mir jetzt von Tag zu Tag besser.
Ich hatte vergessen wie sich nüchtern Leben anfühlt.
Ich habe mich langsam von 12,5 mg Morgens und 12,5 Abends (ich hatte von Anfang an 25mg Tabletten) auf mittlerweile 37,5 mg hochdosiert.
Da Baclofen ja nur eine kurze Halbwertzeit hat habe ich diese 37,5 mg auf viermal am Tag alle 5 Std von morgens 8:00, die letzte nehme ich um 23:00, verteilt. Ich nehme Morgens 12,5 mg, Mittags 6,25mg, Abends ca 6,25mg und Nachts 12,5mg, jedenfalls so ungefähr, da sich die Tabletten nicht immer exat teilen lassen.
Am Anfang hatte ich ständig das Gefühl als hätte ich ein Stahlkappe auf meinem Kopf, so als wäre mein Gehirn betäubt, das war komisch und nicht angenehm.
Da ich aber im Laufe der Jahre schon ne ganze Menge Medikamente eingeschlichen und wieder ausgeschlichen hab ich mir gedacht, dass das vorbei geht. Und es ist vorbeigegangen. Ich wage es kaum auszusprechen, aber mir geht`s ganz gut gerade und ich habe wircklich wieder Hoffnung vielleicht in diesem Leben wenigsten die Jahre die mir noch bleiben nüchtern und mit klarem Kopf zu erleben.
Nachdem ich mich als Sozialarbeiterin Jahrelang um suchtkranke Menschen (auch abfällig Junkies genannt), die illegale Drogen konsumiern gekümmert habe, hab ich jetzt nur noch einen Klienten und
das bin ich selber. Es ist viel schwieriger für mich mir selber eine Struktur zu geben als jemand anderem. Irgendwie hat mich der Alkohol zwar sehr zerstörerisch, aber eben doch auch strukturiert.
Nüchtern leben muss ich erst wieder üben und eigentlich solange bis es irgendwann hoffentlich so gewohnt ist wie ich es gewohnt war Alkohol zu trinken. Einzig die Zeit ist au meiner Seite und Baclofen wie ich gerade feststelle. Geduld ?
War vorgestern nochmal bei meinem neuen Arzt und ich bin wircklich froh einen Arzt zu haben, der bescheid weiß.
So führ heute ist gut.
LG Arti
Sonntag 19. Juni 2016, 20:12
Liebe Arti
Danke für Deinen Bericht, welcher einem sehr positiv berührt!
Arti hat geschrieben:Ich hatte vergessen wie sich nüchtern Leben anfühlt.
Vielfach ist gerade das Vergessenwollen des Lebens mit seinem momentanen Status der Grund in den Alkohol zu kommen. Eine denkbar schlechte Lösung aufgrund der Abhängigkeitsbildung.
Mit der Dosierung machst Du es absolut richtig.
Arti hat geschrieben:Nüchtern leben muss ich erst wieder üben und eigentlich solange bis es irgendwann hoffentlich so gewohnt ist wie ich es gewohnt war Alkohol zu trinken.
Gib Dir die nötige Zeit und lass die "wirkliche" Arti wieder aufleben. Es ist alles von Dir noch da, nun ohne die Betäubung durch Alkohol.
Mit der Begleitung durch einen Arzt bist Du auf guten Wegen.
Weiterhin so guten Erfolg
LG
moonriver