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Baclofen ein Placebo?

Sonntag 22. Mai 2011, 20:53

Im Juni vergangenen Jahres hörte ich von Freunden zum ersten Mal von Baclofen und war sofort begeistert - die Lösung aller Probleme! Ich las alle Zeitungsartikel über Bac und auch das Buch von Dr. Ameisen.
Nach drei Tagen Einnahme von Bac konnte ich trocken sein. Ich blieb es für 8 Monate. Nicht nur, dass ich keine Cravings mehr hatte, ich hatte das Interesse für Alkohol ganz verlernt. Ganz so, wie Dr. Ameisen es beschreibt.
Irgendwann ritt mich dann der Teuefel (nach 8 Monaten Trockenheit!) und ich kaufte mir eine Flasche Rotwein - keine Gefahr nach Dr. Ameinsen dachte ich. Und ich erlitt einen fetten Rückfall. Ich trinke jetzt seit 2 Monaten mit steigender Menge (bis zu drei Fl. Rotwein am Abend)
Ich habe während dieser zwei Monate mehrfach versucht mit Bac vom Saufen runterzukommen - vergeblich. Ich nahm z.T. 245 mg Bac - es hat nicht gewirkt! Außer, dass ich starke Nebenwirkungen hatte.

I[b]ch bin jetzt der Meinung, dass der Baclofeneffekt ein reiner Placeboeffekt ist, der nur beim ersten Mal funktioniert. Solange man von dem Gedanken, dass Baclofenfunktioniert beigeistert ist funktioniert es tatsächlich - sonst nicht.

Jetzt muss ich wohl wieder zurück zu den AA -was übrigens auch Placebo ist.

Liebe Grüße

Frank

Re: Baclofen ein Placebo?

Sonntag 22. Mai 2011, 21:32

Lieber Frank,

das tut mir sehr leid für Dich. Nach Deinen eigenen Angaben hast Du Mitte Juli mit Baclofen begonnen und bereits am 10. September, also nach 3 Monaten wieder abgesetzt.
10. Sept: Ich habe in meinem letzten Beitrag nicht ganz die Wahrheit geschrieben. Eure Ratschläge kamen leider zu spät. Ich hatte das Bac bereits von 125mg auf 0mg runtergefahren.

am 11. September, einen Tag danach: Ich fühle mich ohne Bac dem Alkohol schutzlos ausgeliefert Das Bac war wie ein Energiefeld, das mich vor der dunklen Seite der Macht beschützte. Die ersten Trigger klopften bereits an meine Tür "Ich könnte ja meine depressive Stimmung mit einem kleinen Schluck ..."
Ich werde deshalb das Bac wieder einnehmen, allerdings in einer geringeren Dosis als zuletzt (75 mg statt 125 mg). Vielleicht geht's dann trotzdem mit dem Pipi.


Danach haben wir nichts mehr von Dir gehört. Definitiv ist das keine Langzeiterfahrung mit Baclofen. Wenn Du das Buch von Ameisen richtig gelesen hättest, müsstest Du wissen, dass man es möglicherweise ein Leben lang nehmen muss. Dass Baclofen definitiv kein Placebo ist, ist mittlerweile hinlänglich bewiesen. Dass AA ein Placebo ist, ist schon lange kein Geheimnis mehr.

LG Federico
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