Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: 5 Jahre mit Baclofen
BeitragVerfasst: Mittwoch 9. Dezember 2015, 23:25 
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Registriert: Dienstag 2. März 2010, 11:17
Beiträge: 575
Ihr Lieben,

ich kann es kaum glauben... ist es wirklich 5 Jahre her, dass ich hier schrieb oder finde ich im Archiv einige meiner Beiträge nicht mehr?

Wo soll ich anfangen ... es ist so unglaublich viel passiert, ja mein ganzes Leben hat sich völlig verändert und dies ist und war nur möglich, dass ich - mit Hilfe von Bac - einen Ausstieg aus der Sucht geschafft habe.

Ich schreib mal so gut ich kann:
Stand 2010 - ich weiss, dass es so nicht mehr weitergeht - mein Leben im herrlichem Süden war die Hölle... mein (heute Ex) Mann hat mich und meine Probleme nie verstanden. Ich musste immer funktionieren und das schaffte ich früher meist nur unter Alk.

Herbst 2010 kam eine Affaire auf mich zu ... ich hatte sie nicht gesucht, aber dieser um 20 Jahre jüngere, sportliche junge Mann zeigte mir, dass das Leben Spass machen kann ... ;)) er riss mich aus meinem Alltag und das war gut so, denn durch ein gestärktes Selbstbewusstsein gelang mir der Absprung.

Im Herbst 2011 verliess ich (Gepäck 1 Kombi-Auto nur die nötigsten Sachen und Erinnerungsstücke von den Kindern) meinen Mann, der damals noch meinte, in 2 Wochen spätestens sei ich eh wieder bei ihn... (logisch, wie sollte ich je ohne ihn leben können :motz:
Ich beendete in aller Freundschaft meine Liebesbeziehung und mein damaliger Freund fuhr ich als erste Etappe erst einmal zu meinem Vater.

Meine Mutter verstarb 2008 und so war es gut, dass ich - ohne zu wissen wie es weitergeht - bei ihm war.
Durch Zufall (oder auch nicht - heute denke ich, dass es keine Zufälle gibt) bin ich zu einem Bekannten geführt worden, der schwer an Krebs erkrankt war. Ich zog nach Norddeutschland Nähe Hamburg und habe für ca. 1/2 Jahr Sterbebegleitung gemacht. Zu der Zeit habe ich noch gering dosiert Bac genommen.
Während der Zeit lernte ich meinen neuen Lebenspartner, der bei ihm angestellt war kennen. P. kam jeden Tag (er ist neben seinem Beruf Reiki-Meister) um die Schmerzen zu mildern und so kamen wir uns näher.
Alk war ab und an trotz Bac noch ein Thema... aber kein Kontrollverlust mehr.

Finanziell ging es mir nach dem Tod von H. so schlecht wie nie :freeze: ... ich keinen keinen Job mehr, hatte alles in der Schweiz gelassen und musste kurz sogar von ALG II. Leben... aber ich habe es geschafft! \:D/

Dann bin ich zu meinem jetzigen Partner gezogen

Meine Seele durfte nach Jahrzehnten auftanken... ich musste nicht mehr funktionieren, durfte ICH sein, wurde geliebt und das tat und tut sooooo gut! Kein Verstecken, Lügen...
Ich war wieder stark und hatte die Kraft mich beruflich nochmals ganz neu zu orientieren.
In Hamburg machte eine meine Leidenschaft (ich habe mich immer für die Möglichkeiten der alternativen Medizin interessiert) zu meiner BeRUFung !
Baclofen nahm ich nur noch ab und an... und setzte es dann völlig ab. Es hat mir lange gute Dienste aus der Abhängigkeit gemacht, aber nun war ich in meiner Mitte... stabil!
Ich habe eine Ausbildung zum kleinen Heilpraktiker gemacht und mich auf meine jetzige Tätigkeit, der Hypnosetherapie, spezialisiert.

Mein Paps verstarb mit 92 Jahren Feb. 2013 und hinterliess mir eine kleine ETW. Dieses Erbe war für mich Startkapital um meinen Traum zu verwirklichen. Ich konnte damit einen (ehemaligen Bauern-)Hof in MV erwerben, 5 km von einem der schönsten Naturstrände an der Ostseeküste.... mein Vater liebte diese Gegend und auch ich durfte hier endlich ankommen!
Ich hatte die Kraft mir all das aufzubauen, ein Haus mit FeWo, Nebengebäuden, Stall, ich habe einen grossen Garten, Hühner, natürlich haben auch wieder (neue) Vierbeiner zu mir finden dürfen, meine Hunde.
In einem Nebengebäude, das wir umgebaut haben, betreibe ich meine Praxis, die mittlerweile sehr gut läuft. Obschon ich versteckt auf dem Lande wohne (ca. 9 km von Travemünde) kommen Menschen aus der näheren und weiteren Umgebung zu mir, nehmen 3 Std. Fahrzeit und mehr in Kauf.
Ich denke, dass ich nur durch meine eigene Lebenserfahrung heute in der Lage bin, meinen Patienten, darunter viele Menschen im burn out, Alkoholabhängigkeit einfühlsam und intuitiv zu helfen.
Ohne meine eigenen Tiefpunkte wäre ich niemals in der Lage, mich so einfühlen zu können und das macht schlussendlich auch meinen Erfolg aus.
Heute bin ich "Hauptverdiener", mein Lebenspartner rutschte in die Arbeitslosigkeit... er hält mir aber völlig den Rücken frei, um das 100% zu tun, was ich mache... Menschen helfen. Er unterstützt mich in meiner Tätigkeit, gibt mir Mut, Liebe... kümmert sich um alle Belange auf dem Hof.

Ich fühle mich mit heute 57 Jahren fantastisch. Ich bin fit, arbeite mit Freude 6 Tage pro Woche, freue mich an unserer kleinen "Farm", geniesse die Freiheit und bin in ganz tiefer Dankbarkeit für all das, was mir geschehen durfte.

Noch Anf. 2010 hätte ich mir im Traum nicht vorgestellt, was da in den nächsten Jahren mit mir passiert

Doch eines ist klar... hätte ich weiter getrunken, mich meinem Schicksal ergeben, den Kopf in den Sand gesteckt würde ich noch heute im Tessin bei meinem Ex-Mann sitzen, den Kopf im Sand, mich geschimpfen lassen, trinken um meinen Alltag zu vergessen... ich weiss nicht wo das geendet hätte...
und BAC hat mir geholfen, aus dieser Endlosschlaufe herauszubrechen!!!

Es ist niemals zu spät etwas zu verändern!!!! Lasst Euch nicht entmutigen, Ihr schafft das... die Droge Alkohol hat keine Macht über Euch!!! und es gibt nicht einen einzigen Grund weiterzutrinken.
Nehmt Bac in der richtigen Dosierung zur Hilfe, dann ist der Absprung leichter...
Ich war wirklich am Boden, hatte Selbstmordgedanken und ich habe es geschafft. Es geht mir so gut wie nie zuvor! Also... es ist nie zu spät, das Ruder seines Lebens wieder in seine eigenen Hände zu nehmen! :daumen:

Es grüsst Euch von ganzem Herzen
eine glückliche Emelie :-h
die ab und an gerne mal einen Schoppen Wein trinkt aber
keinen Kontrollverlust mehr ertragen muss


p.s. ich hab das nach einem langen, heute recht anstrengendem und dennoch erfüllendem Arbeitstag
geschrieben. Wer Fehler findet, darf sie gern behalten :-D... bin jetzt einfach zu faul, alles nochmal Korrektur zu lesen
Habt eine friedvolle Advent- und Weihnachtszeit
lasst Euch durch diesen irrsinnigen Trubel nicht einholen.... Ihr bestimmt EUER Tempo
:ymdaydream:

_________________
Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst Du im HEUTE von neuem beginnen


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 Betreff des Beitrags: Re: Suchtmutter
BeitragVerfasst: Montag 14. Dezember 2015, 13:51 
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Registriert: Mittwoch 21. Januar 2015, 06:50
Beiträge: 19
Seit 4 Monaten trinkt meine Tochter nicht (mehr).
Seit 4 Monaten ist sie eine liebevolle Mutter für ihr Kind.
Seit 4 Monaten nimmt sie an einer Therapie teil.
Seit 4 Monaten nimmt sie kein Baclofen (mehr).

Was Baclofen vermochte, steht mir nicht an, zu beurteilen. Doch mir scheint, die Einnahme von Baclofen (das mal rauf- und mal runterdosiert und letztlich abgesetzt wurde) hat bei meiner Tochter - wie das Forum bei mir - einen anderen Bewußtseinsprozeß in Gang gebracht.
Baclofen und dieses Forum machten den Glauben an eine Veränderung möglich.
Mein ganz besonderer Dank gilt dem Frieder.
Und natürlich den guten Zusprüchen, die in den dunkelsten Momenten Halt boten.
Wie es weitergehen wird?
Ich weiß es nicht.
Bin jetzt einfach nur mal dem Himmel und einpaar guten Menschen dankbar.


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 Betreff des Beitrags: Nicht nur Baclofen sondern auch...
BeitragVerfasst: Freitag 1. Januar 2016, 15:57 
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Moderator

Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
Liebe Forumsfreunde

Zuerst möchte ich allen ein erfolgreiches, gesundes und mit vielen Glücksgefühlen bereichertes 2016 wünschen!

Meine liebe Güte, was für ein turbulentes Jahr haben wir hinter uns! 2015 war vor allem geprägt von schrecklichen Terrornachrichten, nicht zuletzt wurde sogar gestern ein Anschlag in München geplant, der Heimat der Forenbetreiber. Der Terror kommt immer näher. Wann nimmt das ein Ende? Wieviel Menschen müssen noch sterben?

Baclofen und das Forum haben schon viele Leben gerettet, und immer mehr Leute werden geheilt.
Ich möchte hier über meine Langzeiterfahrung mit Baclofen (2,5 Jahre) berichten, und zwar Baclofen kombiniert mit anderen Heilmassnahmen.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten habe ich meinen persönlichen Mix entwickelt um die Stabilität gegenüber meinem Alkoholkonsum zu erreichen. Diese Stabilität habe ich erreicht mit Hilfe vieler Leute, vor allem ihr Forumsfreunde, und mit viel Disziplin und harter Arbeit.
Meine Erfolgsgeschichte besteht aus einer Zusammenfassung verschiedener Tips und Erfolgsberichte, die es hier im Forum gibt. Speziell hervorheben möchte ich:
-Langsame Hochdosierung von Baclofen und Mindesteinnahme während 6 Monaten.
-Alkoholabstinenz während derselben Periode, evt. ein (Forums-)Tagebuch über die alkoholfreien Tage führen.
-Betreuung im Forum u/o Familienmitglieder u/o andere externe Betreuung.
-Achtsamkeit und Wachsamkeit; sich jeden Tag ein paar Minuten Zeit nehmen für eine Bestandesaufnahme: was ist gut/schlecht gelaufen, was kann ich verbessern, was sind die Triggermomente, usw..
-Meditation und Lesen (u.a. im Forum) für bessere Stressbewältigung und Gelassenheit.
-Bewegung und frische Luft


Zuletzt wünsche ich noch allen Forumsmitgliedern die nötige Kraft und Gelassenheit, ihre eigenen Erfolgsgeschichten Richtung Recovery zu erreichen und hier zu beschreiben.

LG

Patrick


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 Betreff des Beitrags: Re: Erfolgsgeschichten
BeitragVerfasst: Freitag 1. Januar 2016, 17:52 
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Gründer †
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
Hallo Patrick,

wie die Zeit vergeht ... ja die braucht man auch, wenn man so wie Du den Prozess
beginnt, intensiv verfolgt und für lange Zeit am Ball bleibt. Auch wenn es nur ab und zu
geschieht, so ein Lebenszeichen tut uns allen gut, es motiviert Neumitglieder und
bestätigt die alten Hasen. Und vielleicht ist es auch für Dich von Wert, deine Erfolgs-
geschichte von Anfang an nochmal nachzulesen, sind ja nur 736 Beiträge.

LG Federico

_________________
„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Erfolgsgeschichten
BeitragVerfasst: Samstag 2. Januar 2016, 10:33 
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Moderator

Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
Hi Federico

Du sagst es. Und über die Jahre ist das ganze Forum eine umfangreiche Enzyklopädie über Baclofen,
Therapie, Alkoholkrankheit, usw... geworden.
:YMAPPLAUSE:
Obwohl ich meine Beitragswut auf Eis gelegt hatte, lese ich nach wie vor jede Woche im Forum;
die Lektüre ist zur festgebackenen Gewohnheit geworden.
:D

LG

Patrick


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