Auch ich habe mir Gedanken über die Studienresultate gemacht.
praxx hat geschrieben:
Ein enormer und durch die gängigen Hypothesen nicht erklärbarer Placeboeffekt zieht sich durch alle Studien!
Bei ALPADIR erreichten nur 11.5% (Placebo 10.5%) Abstinenz ohne Laps!
Dieses Resultat gibt mir am meisten zu denken. Wir müssen hier jedoch auch die Ergebnisse von Blindversuchen einbeziehen, wo das pure Gegenteil passierte (Doku auf ARTE). Ein Proband hatte schwerste NW, inklusive Bettnässen (!), dies allein aufgrund des Lesens des Beipackzettels. Er wurde in der Studie jedoch mit einem Placebo "behandelt".
jivaro hat geschrieben:
Nicht verständlich für die meisten KollegInnen ist, dass keine "sichere" Dosis-Wirkungsbeziehung zu bestehen scheint (meint:wieviel Medikament bewirkt welchen Effekt), da die Baclofendosis eben individuell angepasst werden muss (mögliche Erklärung: Individualität bei der Überwindung der Blut/Hirnschranke). Pascal Gache hat das am Ende der Diskussion noch einmal sehr klar darstellen können.
Hier plädiere ich auch auf die sehr individuelle Reaktion auf dieses Medikament. Durch unzählige Berichte im Forum hat sich gezeigt, dass schon nur die Schwelle der erträglichen NW von ~25-250mg reicht. Demzufolge scheint auch die Wirkung parallel zu gehen!
Interessant in diesem Zusammenhang wäre noch der Beikonsum von Alkohol, da wir ja aus Erfahrung wissen, dass 1 Flasche Wein locker 80mg Bac kompensieren kann.
Und wie @Pat erwähnt hat, gibt es diese Effekte bei anderen Medikamenten auch. Insbesondere bei AD kann die Reaktion des Patienten sehr unvorgesehen sein. Von keiner Wirkung bis zu widersprüchlichem Verhalten...
Unbestritten ist jedoch folgendes (und da habe ich mich in den Tiefen des Forums an Tatsachenberichten informiert).
Bac kann noch einiges mehr: (was in den Studien öfters zu kurz kommt!)
- Es zeigt manchen einen neue Weg aus dem Dilemma. Stichwort: neue Perspektiven, neuer Lebenswille.
- Es wird von Absetzen von AD's und Schlafmitteln gesprochen.
- Es kann auch beim Entzug anderer Drogen und Medikamenten helfen.
- Stichwort: "Panikattacken", welche durch die Einnahme von Bac eliminiert werden.
- Einige finden nicht die Abstinez, jedoch einen moderaten, den Körper nicht mehr schädigenden Konsum.
Zusammenfassend möchte ich meine persönlichen Erfahrungen über 5 Jahre ununterbrochene Einnahme (max. 120mg/d, aktuell 50mg/d) kommunizieren: Bac schlägt einem das Glas nicht aus der Hand, jedoch birgt es das Potential in sich, mit Wollen und etwas an Disziplin ein signifikantes Resultat zu erreichen. Summa summarum: mir graust vor dem Gedanken, wo ich heute ohne Bac stehen (oder für alle Zeiten liegen) würde...
LG
moonriver