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Ich stelle mich mal vor

Dienstag 10. Dezember 2019, 20:56

Hallo, es fiel mir sehr schwer mich hier anzumelden und generell über das ganze Thema zu schreiben.
Ich bin weiblich, 26 Jahre alt und trinke seit ungefähr 2 Jahren. Ich trinke ausschließlich Bier und das auch „nur“ abends. Ich bin auf meinen Führerschein angewiesen, da ich nicht in meinem Wohnort arbeite.
Mittlerweile trinke ich 6 Bier und das jeden Abend. Am Wochenende auch wohl 7-8.
Ab und zu rauche ich zusätzlich einen Joint. (Wochenende)
Mein Onkel ist vor kurzem gestorben und der Weg, wie es passiert ist und das ausräumen seiner Wohnung hat mir noch mehr die Augen geöffnet, als schon davor.
Die ganze Wohnung war über und über mit Schnapsflaschen vollgestellt. Erbrochenes, Maden usw. waren überall verteilt.
In dem Augenblick ist mein Leben an mir vorbeigezogen und ich habe mich an dieser Stelle gesehen.
Auch vorher wusste ich, dass ich was gegen mein Problem tun muss, aber das hat mir den letzen Rest gegeben.
Über das Internet bin ich dann auf Baclofen gestoßen und suche nun einen Arzt in meiner Nähe, der mir bei meinem Problem helfen kann.
Ich möchte nicht in eine Klinik oder so, da mein Arbeitgeber davon nichts mitbekommen darf.
Ein Arzt in und um Münster oder Osnabrück wäre für mich gut zu erreichen.
Ich bin für jede Info Dankbar.
Liebe Grüße

Re: Ich stelle mich mal vor

Montag 16. Dezember 2019, 23:11

Lagertha hat geschrieben:Hallo, es fiel mir sehr schwer mich hier anzumelden und generell über das ganze Thema zu schreiben.


Es fällt mir schwer... Fällt es schwer Zuversicht zu geben? Fällt es schwer zu antworten? Wie schwer fällt es etwas zu ignorieren?

Da ist ein rotes Kreuz, ein Leuchtturm, ein Licht... man geht hin und bekommt keine Antwort, weil keiner ist da. Oder manchmal.

Zeit ist relativ! Zeit zu sagen keine Antwort geben zu können wird vorhanden sein müssen. Oder dürfen?

Die schwerste Form der Missachtung eines Hilfesuchenden ist die Ignoranz? Eine Ignoranz unter welcher Sonne? Meiner? Deiner? Oder unser aller?

Re: Ich stelle mich mal vor

Dienstag 17. Dezember 2019, 12:43

Liebe/r Yeti,

habe mir dein statement mehrfach durchgelesen, habe es nicht auf Anhieb verstanden. Leider hast du Recht. Eine ganze Woche Hilfeersuchen, ... keine Reaktion. Jedenfalls hier nicht !

Re: Ich stelle mich mal vor

Mittwoch 18. Dezember 2019, 00:50

Liebe Lagertha, liebe alle,

es tut mir sehr leid, aber dieses Forum ist leider nicht mehr aktiv.

Bitte wendet euch an das Nachbarforum www.forum-baclofen.com

Alle Gute und herzliche Grüße
Dieter

Re: Ich stelle mich mal vor

Freitag 27. Dezember 2019, 21:02

Hallo Lagertha (tolle Serie!),

dass es einem schwerfällt, weiß ich selber, ich habe hier auch einen Großteil meines Wegs dokumentiert, ich habe auch lange gebraucht, zu meiner Krankheit stehen zu können.

Was einen etwaigen Krankenhausaufenthalt angeht (ich habe davon mittlerweile 6 oder 7 hinter mir, 2x davon auf der Intensivstation gewesen), Dein Arbeitgeber muss ja nicht mitbekommen, warum Du Dich sort aufhältst, in dem Fall fände ich lügen akzeptabel, weil Du nicht automatisch mit Akzeptanz für Dein Problem rechnen kannst.

Manchmal sind die Reaktionen aber auch positiver als erwartet.
Als ich das erste Mal zu einer Entgiftung bin, freiwillig, wohlgemekrt, lief da was nicht richtig, nach 1,5 Tagen in der Klinik hatte ich ein Delir, war für 1,5 Tage auf der Intensiv, danach noch ein paar Tage nicht wirklich bei mir, bin fixiert aufgewacht, ohne zu wissen wo oder warum …

Auf jeden Fall hatten wir meinem alten Herren nicht gesagt, was der Grund für meinen Krankenhausaufenthalt war, aber er fragte meine Frau halt jeden Tag, was los ist, warum er mich telefonisch nicht erreichen kann, und da hat sie ihm erzählt, was los ist, und er hat, für mich überraschenderweise verständnisvoll reagiert.

Ich habe das Baclofen anfangs in Spanien bestellt, sehr teuer, aber halt ohne Rezept.
Dann habe ich mich überwunden, Federico, der Forengründer (RIP :( ) gab mir eine Adresse von einem Psychiater in HH, der Baclofen verschreibt.
Das lief lange Zeit ohne Probleme, bekam das Rezept per Post, alles war gut. Aber er hat sich beruflich umorierentiert, da ich eh auf der Suche nach einem neuem Hausarzt war, suchte ich einen, der Suchtbehandlung mit als Schwerpunkt auf seiner Homepage hat, war da, habe ihm von mir erzählt.
Er verschreibt mir nun Baclofen, ist davon nicht begeistert, aber er macht es trotzdem.

Evtl. findest Du so auch einen Arzt in Deiner Nähe?

lg,
Micha
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