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 Betreff des Beitrags: Rein interessehalber - wie wirkt Bac bei MS?
BeitragVerfasst: Donnerstag 30. Juni 2011, 11:09 
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Registriert: Donnerstag 3. März 2011, 00:34
Beiträge: 72
Hi Leute,

das mag jetzt eine komische Frage sein - aber merkt jemand eigentlich was davon, dass Bac ein "zentrales Muskelrelaxans" ist?

Ich meine: Ursprünglich dient das ja der zentralen Verringerung des Muskeltonus bei vorheriger krankhafter Steigerung des Muskeltonuses.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Muskelrela ... olytika.29)

Ich frage mich halt, ob es da nicht auch Nebenwirkungen gibt, wenn man eigentlich einen normalen Muskeltonus hat?

Viele Grüße,
Rafberg

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Ich konnte es selbst nicht fassen, aber Baclofen funktioniert!


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 Betreff des Beitrags: Re: Rein interessehalber - wie wirkt Bac bei MS?
BeitragVerfasst: Donnerstag 30. Juni 2011, 13:21 
Hallo

rafberg84 hat geschrieben:
das mag jetzt eine komische Frage sein - aber merkt jemand eigentlich was davon, dass Bac ein "zentrales Muskelrelaxans" ist?


Definitiv! Etwa eineinhalb Stunden nach der Einnahme spüre ich deutlich, wie sich mein Körper entspannt. Eine sehr wohltuende Nebenwirkung, da ich ansonsten immer unter extremer Spannung stehe. Ich glaube, dass dieser Effekt maßgeblich zu der hier im Forum immer wieder erwähnten Grundruhe beiträgt. Da ich den Alkohol vor allem als Entspannunghilfe einsetze, ersetzt ihn Bac in dieser Funktion. Hat wohl damit etwas zu tun, welche Rezeptoren Baclofen besetzt. Da haben sich hier im Forum schon einige fachkundig drüber ausgelassen. Ansonsten guggst du hier.

Meine Freundin hat MS und nimmt Baclofen, um die spontane Spastik in den Beinen zu mildern (restless legs).

Diese Wirkung von Bac hat mich ursprünglich dazu gebracht, es beim Entzug einzusetzen, da sich bei mir ein ziemlich starker Tremor einstellt. Baclofen lindert dieses Entzugssymptom deutlich. Auch die aufkommende Unruhe beim Entzug wird bei mir durch Baclofen in mäßig hoher Dosis (70mg/Tag) weitgehend unterdrückt.

Eine etwas unerwünschte Nebenwirkung ist die aufkommende Müdigkeit, auch etwa eine bis anderthalb Stunden nach der Einnahme. Diese Symptom verschwindet Berichten zu Folge allerdings bei mäßiger Dosis (<50mg/Tag) im Laufe der Zeit. Außerdem sinkt bei mir nach Einnahme die Reaktions- und Konzentrationsfähig deutlich. Da ich aber bisher nur ad-hoc-Konsument bin kann ich nicht beurteilen, ob dieser Effekt bei dauerhafter Einnahme verschwindet.

Deshalb war ich auch bis vor einigen Wochen der Meinung, dass man mit Baclofen den Teufel mit dem Beelzebub austreibt. Vor allem die mit der Einnahme von Baclofen einher gehenden sehr realistischen Albträume und die darauf folgenden Orientierungsstörungen können sehr belastend sein. Als jemand, bei dem der Craving allerdings den Großteil seines Handelns bestimmt, nehme ich diese Nebenwirkungen inzwischen gerne in Kauf. Die Erfahrung, nicht trinken zu müssen ist etwas, das mir Hoffnung gibt, doch noch etwas mit meinem Leben anfangen zu können.

Es wäre für mich in diesem Zusammenhang natürlich interessant, ob Baclofen nicht doch als Droge einzustufen wäre. Zumindest in seiner Anwendung das Craving betreffend. Auch wenn es kein Verlangen erzeugt und ein Medikament ist, dessen Einnahme man schon mal vergisst. Die entspannungsfördernde und die suchtdruckmindernde Wirkung bleiben schlagartig aus, wenn es abgesetzt oder auch teiweise nur in der Dosis vermindert wird. Also besteht schon ein gewisses Abhängigkeitspotential, ähnlich wie bei Antidepressiva oder Beta-Blockern.

Grüzli
Rolidor


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 Betreff des Beitrags: Re: Rein interessehalber - wie wirkt Bac bei MS?
BeitragVerfasst: Donnerstag 30. Juni 2011, 15:56 
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Registriert: Donnerstag 3. März 2011, 00:34
Beiträge: 72
Hi Rolidor,

ich nehm Bac ja jetzt auch schon ne Weile und stell da bei mir eben gar nix fest, von wegen "Muskelentspannung" oder so.

Es nimmt mir das Verlangen und diesen "unstillbaren Durst", der mich überkommt, wenn ich keinen Alkohol trinke. Nimmt mir also das Craving zuverlässig.

Dann sorgt es für guten Schlaf und frühes Erwachen.

Es macht kurzfristig auch tagsüber müde, wenn man "nach oben schleicht".

Außerdem erlebe auch ich Träume eher mit (ich bin nicht der Meinung, dass Bac Albträume macht, sondern eher, dass man diese - wie auch andere Träume - halt häufig miterlebt -finde das allerdings immer spannend. Wie Entertainment während man schläft ... mittendrin statt nur dabei :-)).

Aber dass es meine Muskeln irgendwie entspannt oder so bemerke ich nicht. Darum frage ich mich, warum das bei MS helfen soll. Aber gut, vielleicht bin ich bei der fehlenden Muskelentspannung ja auch eine Ausnahme... ?

Viele Grüße,
Rafberg

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Ich konnte es selbst nicht fassen, aber Baclofen funktioniert!


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 Betreff des Beitrags: Re: Rein interessehalber - wie wirkt Bac bei MS?
BeitragVerfasst: Donnerstag 30. Juni 2011, 16:14 
Hallo

Wie beschrieben, ich merke es deutlich. Meine Freundin auch. Aber offensichtlich ist dieses Rezeptorbesetzen bei den Konsumenten unterschiedlich. Ebenso, wie die Wirkung auf das Craving (ist ja auch eine Folge besetzter Rezeptoren).

Ich habe zum Beispiel permanent heftige Verspannungen in der linken Schulter. Ist ein Relikt, das von einem Verkehrsunfall in meiner Kindheit herrührt. Nach der Einnahme von Baclofen reduziert sich diese Verspannung auf seine Ursprungsgröße, etwa dem Durchmesser einer Erbse. Der Rest meines Musculus subscapularis wird völlig weich. Es ist auch nicht so, dass jegliche Spannung aus meinem Körper rausfällt, vielmehr eine Entspannung der bisher besonders angespannten Muskeln.

Grüzli
Rolidor


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