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Baclofen bei akutem Suchtdruck einnehmen?

Donnerstag 15. April 2010, 12:49

Hallo, ich habe weder Ängste noch Depression, sondern Entspannungstrinker und möchte aufhören Alkohol zu trinken. Zur Zeit trinke ich jeden Abend 3 bis 4 Bier. Ich habe schon versucht, einfach so aufzuhören, aber das ging meisten nur ein paar Tage gut und begann dann von vorne. Ich schätze mich deswegen schon als alkoholabhängig ein. Wäre es sinnvoll Baclofen jeden Tag am Abend, wenn das Verlangen groß ist, einzunehmen? Oder auch nur sonst, wenn ich spüre dass es akut ist? Würde meinen Körper natürlich zunächst schrittweise an das Medikament gewöhnen und alle paar Tage aufdosieren. Wenn ich jedoch sehe, dass es mit 5 mg schon klappt, würde ich das liebend gerne beibehalten. Ich hab nämlich ein wenig Schiss vor einem Medikament, dessen mögliche Nebenwirkungen noch nicht gänzlich erforscht sind. Außerdem hab ich es nicht so gerne mit der Chemiekeule. Mein Ziel ist völlige Abstinenz.

Donnerstag 15. April 2010, 14:03

Hallo Werner,
zunächst einmal "Herzlich willkommen" im Forum!

Die (berechtigte) Furcht vor der Chemie-Keule haben wir alle. Nebenbei, wie du sicher weißt, ist Alkohol auch ein Chemie-Produkt!

Wenn du dich hier im Forum mal ein wenig umsiehst, wirst du sehen, dass deine Aussage wegen der noch nicht erforschten Nebenwirkungen von Baclofen so nicht haltbar ist. Diese gibt es seit ca. 40 Jahren - bei unterschiedlich hohen Dosierungen.

Nach dem, was ich weiß, hilft es nicht, ab und zu, wenn du Lust auf ein Bier hast und es eigentlich nicht möchtest, etwas Baclofen "einzuwerfen".
Aber dazu findest du, wie gesagt, hier eine Menge Erfahrungsberichte und auch Hinweise auf Untersuchungen und wissenschaftliche Studien.
Kennst du das Buch "Das Ende meiner Sucht" von Dr. O. Ameisen?
Ich habe es mit großem Interesse und Erfolg gelesen!
Ich hoffe, wir hören voneinander.
:smt006

Donnerstag 15. April 2010, 15:32

Hallo Werner

auch von mir ein herzliches Willkommen in unserem Forum.

Ich bin auch kein Freund von "Chemiekeulen", bin ein "gebranntes Kind" und gerade dabei mit grossen Mühen, aber Dank Bac auch mit Erfolg, meine Benzos auszuschleichen.

Ich kann mein Craving nur eindämmen bzw. es ist weg, wenn ich jeden Tag, regelmässig Baclofen nehme.

Vorläufig werde ich meine Dosis auch beibehalten, vielleicht nach ein paar Monaten etwas runterdosieren.

Du kannst viel aus den verschiedenen Erfahrungsberichten erlesen und die für Dich richtige Vorgehensweise finden.

Es wäre schön, wenn Du uns auf dem Laufenden hälst :smt003

LG
Emelie

Donnerstag 15. April 2010, 22:42

Ich kann mir vorstellen, dass das vorsichtig klappen könnte. Aber auch nur, wenn du deinen Körper vorher entgiftest (ohne Bac) und nach und nach an Baclofen gewöhnst. Hier im Forum schreiben ja auch einige, dass sie auf die morgendliche oder sonstige Dosierung verzichten, weil sie auch sonst in dieser Zeit kein Craving spüren.
Morgens vergesse ich ab und an auch meine Dosierung und es fällt mir dann erst auf, wenn ich meine Mittagsdosis nehme. An Alkohol denke ich in dieser Zeit auch nicht. Es zeigt aber auch immer wieder, dass Bac nicht abhängig macht.
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