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Unerwünschte Arzneimittel Wirkung Alkohol vs Baclofen

Donnerstag 10. Januar 2013, 15:29

Unerwünschte Arzneimittel Wirkung (UAW)

Wer jahrzehntelang die Wirkung der „Volksmedizin Alkohol“ genossen hat, sieht sich eines Tages mit seinen unerwünschten Wirkungen konfrontiert. Das ist zwangsläufig so, es ist progressiv fortschreitend, schleichend und rezidivierend (wiederkehrend). Im Verlauf weiterer Jahre kommen immer mehr UAW's hinzu. Registriert werden vom Konsumenten anfangs nur die körperlichen Symptome – die seelischen UAW's bleiben bis auf Weiteres im schützenden Alkohol-Nebel versteckt.

Anfangs ist es nur ein Kater wie der Volksmund es nennt. Danach gibt es für aufstrebende Dauerkonsumenten Dank einer Toleranzentwicklung diesen nicht mehr. Das Medikament entfaltet für eine gewisse Zeit seine erwünschte Wirkung. Das sind die schönen Zeiten, an die sich jeder so gerne zurückerinnert. Leider bleibt das nicht lange so ...

Nach und nach beginnen zuerst Lebenspartner, Freunde, Kollegen zu ahnen, da stimmt etwas nicht. Die seelischen UAW's sind für andere längst sichtbar – lange bevor man sie selbst wahrnehmen kann. Meist ist es die Zeit, in der Trennungen stattfinden. Jetzt ist die Chance erstmals groß, seelische Wirkungen zu spüren, erste Zusammenbrüche folgen. Weinkrämpfe, Nervenzusammenbrüche, Suizidgedanken, Selbstmitleid – all dies sind in diesem Kontext (Zusammenhang) unerwünschte Arzneimittel Wirkungen. Alkohol ist als Arzneimittel längst nicht mehr wirksam – außer man erhöht langsam oder schnell die Dosis. Dass man es machen muss, ist auch eine UAW – gehört dazu und ein Hauptmerkmal der Sucht.

Das „Vergessen“ für ein paar Stunden Schlaf – eigentlich Koma – wird lebenserhaltend. Jetzt setzen massive körperliche Wirkungen ein. Der Magen rebelliert, Schweißausbrüche, starker Tremor (Zittern), Schmerzen, Trockenkotzen, Magen-Darm-Probleme durch Stoffwechselumstellung von fester zu flüssiger Nahrung, die Liste ließe sich beliebig verlängern deshalb hier der Verweis auf den Beipackzettel Alkohol

Warum es uns wichtig ist, die UAW's der „Volksmedizin Alkohol“ derart hervorzuheben liegt auf der Hand. Immer wieder haben Neuanfänger eine Heidenangst vor eventuellen UAW's die Baclofen verursachen könnte. Wir finden es aber auch hilfreich für Menschen, die mit der einen oder anderen UAW von Baclofen (noch) nicht zurechtkommen und an's Aufgeben denken. All denen sei es an's Herz gelegt: es gibt kein anderes rezeptfrei erhältliches Medikament (Alkohol) das in Bezug auf UAW's derartigen Einfluss nimmt auf Körper, Geist und Seele, bis hin zum Exitus.

Zur Beruhigung: Baclofen ist im Ernstfall relativ einfach auszuschleichen – in fast 50 Jahren wurde (bei oraler Gabe)* kein einziger Fall bekannt, bei dem bleibende Schäden durch Baclofen entstanden wären. Selbst ein Suizidversuch mit 2,5g also einer 100er Schachtel mit 25mg Tabletten führte nicht zum gewünschten Ergebnis. Auch in diesem dokumentierten Fall ist kein bleibender Schaden berichtet worden.
*Baclofengabe kann zur Schmerz-und Spastiktherapie auch über eine Pumpe erfolgen, die das Medikament direkt in den das Rückenmark umgebenden Liquorraum (intrathekal) abgibt.

Und jetzt liebes Mitglied dieses Forums, denk bitte an Alkohol und die Folgen dieser rezeptfrei an jeder Tanke erhältlichen Medizin.
73.000 Todesfälle jedes Jahr in der BRD. Jedes andere (rezeptpflichtige) Medikament würde bei 3 gemeldeten Todesfällen sofort vom Markt genommen werden.

Das musste mal so gesagt werden.
Jivaro und Federico

Re: Unerwünschte Arzneimittel Wirkung Alkohol vs Baclofen

Donnerstag 10. Januar 2013, 17:41

@Jivaro
@Federico
73.000 Todesfälle jedes Jahr in der BRD. Jedes andere (rezeptpflichtige) Medikament würde bei 3 gemeldeten Todesfällen sofort vom Markt genommen werden.
Starke Worte. Besten Dank an euch beide.

Dieser Artikel gehört m.E. zu unserer "Grund-Dokumentation"

LG moonriver
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