Dienstag 16. September 2014, 20:31
„Dem Patienten wird dann nicht mehr bei jedem Rückfall suggeriert, dass er versagt habe, sondern er wird dafür gelobt, dass er weniger trinkt“, betonte Spanagel: „Das ist ein Paradigmenwechsel in der Therapie der Alkoholabhängigkeit.“
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Es liege in der Hand der Hausärzte, ob Selincro ein Erfolg werde, räumt Spanagel ein. Es könne aber auch scheitern, wenn der Bewusstseinswandel weg vom Dogma der totalen Abstinenz hin zum kontrollierten Trinken nicht stattfinde. „Wir sind Jahre lang in die falsche Richtung gegangen, deshalb ist die medikamentöse Rückfallbehandlung nie erfolgreich geworden – weder Acamprosat, noch Antabus oder Naltrexon haben richtig Fuß fassen können“, meint Spanagel.
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Das größte Hindernis für den Wandel sieht Spanagel in Hausärzten und Selbsthilfegruppen, die das Abstinenzdogma vertreten.
Dienstag 16. September 2014, 21:54
„Wir sind Jahre lang in die falsche Richtung gegangen,
deshalb ist die medikamentöse Rückfallbehandlung nie erfolgreich geworden.“
Prof. Dr. Rainer Spanagel