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paradoxe Reaktion

Freitag 9. August 2019, 16:05

Hallo zusammen,

Dieses Thema passt ja normalerweise hier nicht rein, aber da ich früher mal Baclofen genommen habe, poste ich es mal hier rein.

Vor über eine Woche war ich wegen Depressionen beim Facharzt / Psychiater. Trinke seit paar Monaten keinen Alkohol mehr, ist auch mittlerweile nicht so schwer (obwohl ich kein Baclofen mehr nehme) darauf zu verzichten.
Darauf hat er mir das sog. Mirtazapin verschrieben als Anfangsdosis 15mg. Abends vorm Schlafengehen. Die ersten zwei Tage hat es mich regelrecht umgehauen hab geschlafen wie ein Bär und auch tagsüber war ich wie benommen. Nach zwei Tagen war der schlafanstoßende Effekt wieder weg, zwar ist die innere Unruhe weg aber die Schlafstörungen kamen mit voller Wucht zurück, obwohl ich körperlich entspannt bin.
Daraufhin meinte mein Arzt ich solle die Dosis verdoppeln auf 30mg. Die ersten zwei Tage hat sich mein Schlaf wieder verbessert, aber danach kam der ganze Theater wieder zurück. Diese Symptome hatte ich auch wie ich vor zwei Jahren das Baclofen genommen habe. Körperlich bin ich zwar entspannt, aber beim Einschlafen ist mein Gehirn hellwach. Könnte so eine paradoxe Reaktion auf Beruhigungsmitteln aussehen?
Ist eine paradoxe Reaktion auch außerhalb der ADHS Erkrankung zu besichtigen? Und wie kommt es eigentlich zu den paradoxen Reaktionen bei Beruhigungsmitteln? Und wie ich vor zehn Jahren eine OP in Vollnarkose hatte ist mir auch aufgefallen das 1. die Beruhigungstablette vor der OP bei mir mehr Unruhe und Angst auslöste und die Vollnarkose statt einer tiefen Bewusstlosigkeit nur eine Träumerei verursachte. Daraufhin haben die Ärzte nur gelacht, wie ich ihnen erzählt habe das ich nur geträumt habe.


MFG

zugspit

Re: paradoxe Reaktion

Samstag 10. August 2019, 21:08

Also: alles noch einmal!
Paradox bedeutet: gegenteilige Reaktion. Meint: auf ein Beruhigungsmittel wirst du unruhig, auf ein Schlafmittel wirst du wach, getrieben.
Das ist selten aber möglich, häufig bei ADHS - hier im Forum daher wichtig vor einer Baclofeneinnahme.

Bei Dir wirken die Medikamente also z. Teil unzureichend, Beispiel Schlafstörung, aber nicht paradox - außer der Gabe des Medikaments vor Op.

Die Narkose verlief bei Dir völlig normal. Viele Patienten haben sehr intensive Träume während der Narkose - hätte sie nicht gewirkt hättest du superstarke Schmerzen und die Op wäre nicht möglich gewesen. Daher haben die Ärzte gelächelt.

Zu Schlafstörungen müsste ich ein ganzes Buch schreiben... Schlafhygiene, Ein- Durchschlafstörung und medikamentöse Therapie.... das gibt’s zum Glück schon.

Also: schön dass Du abstinent leben kannst.

Gruß jivaro

Re: paradoxe Reaktion

Montag 12. August 2019, 22:44

Hi Jivaro

Jivaro hat geschrieben:Paradox bedeutet: gegenteilige Reaktion. Meint: auf ein Beruhigungsmittel wirst du unruhig, auf ein Schlafmittel wirst du wach, getrieben. Das ist selten aber möglich, häufig bei ADHS - hier im Forum daher wichtig vor einer Baclofeneinnahme.

Schlafstörungen bei Baclofen sind nicht unbedingt paradox, sondern eine durchaus mögliche "normale" Nebenwirkung des Medikaments, welche die „Fachinformation Lioresal“ (erweiterter Beipackzettel) immerhin mit "häufig" (≥ 1/100 bis < 1/10) angibt. Ich hatte das bei sehr hoher Dosierung (Überdosierung nach zu schneller Dosiserhöhung!) z.B. am eigenen Leib erfahren, und das kann dann auch schon mal eine gewisse Form von Hypomanie annehmen, wie z.B. Constance ALEXANDRE DUBROEUCQs Doktorarbeit von 2011 zu berichten wusste.

DonQ

Re: paradoxe Reaktion

Donnerstag 15. August 2019, 02:11

@DonQ,

wie du aus meinem, von dir sehr unsachlich kritisierten Beitrag, im thread von Micha lesen kannst, bin ich seit ewigen Zeiten in der Medizin beruflich tätig.
Was qualifiziert dich eigentlich einem fachlich völlig korrektem Beitrag von Jivaro in dieser merkwürdigen Form zu widersprechen, die ihre jahrzehntelange Erfahrung in der Baclofen- Therapie hier schildert.
Bist du die Reinkarnation von Prof. Ameisen oder woher hast du deine medizinischen Kenntnisse? Solltest du sie nur aus dem Netz und nicht aus Erfahrung am Patienten haben, erspare dir diese Kommentare !! Auch dann wenn du Verweise anfügst.
Als neuer gleichberechtigter Admin mit "voller Gewalt übers Forum" wie du mir schriebst, versuchst du damit Jivaro zu diskreditieren.
Aber mit deiner "vollen Gewalt" kannst du meinen Beitrag ja sicher löschen oder sogar mich, wie du mir ja gedroht hast, zu sperren .... Zitat von dir: lebenslang !

Viele Grüße, eifler

Re: paradoxe Reaktion

Donnerstag 15. August 2019, 02:22

@donQ,

als neuer Admin möchte ich bitten dich hier doch mal detailliert vorzustellen. Wer bist du, welche Qualifikation hast du eigentlich, bist du selbst Alkoholiker, hast du Erfahrung mit Baclofen, bist du trocken usw., usw. ? Ich hätte noch vielen Fragen an den Admin dieses Forums, .... ich finde nichts, außer viele, oft merkwürdige Beiträge und persönliche Beschimpfungen gegen mich per PN.
Konstruktiver Vorschlag meinerseits, du stellst dich hier anständig und seriös vor, dann mache ich es auch, versprochen !!

eifler

Re: paradoxe Reaktion

Donnerstag 15. August 2019, 09:06

Guten Morgen,

der Einwurf von DonQ ist insofern wichtig, da Baclofen wirklich Schlafstörungen verursachen kann, hier empfehlen wir immer: letzte Dosis Baclofen vor 18.00 Uhr (klappt meistens).

Da zugspit aber "körperlich entspannt" ist, nur - wie bei den anderen schlafanstossenden Medikamenten - unzureichenden Erfolg hat habe ich die "Schlafstörung" nicht dem Baclofen zugeschrieben.

Auch im Falle von Überdosierung bzw. zu raschem Aufdosieren kommt es zu Schlafstörungen, hier fühlen sich die Menschen aber nicht "entspannt", sondern eher innerlich unruhig, nervös, gel. Bewegungsdrang, Herzklopfen bzw. beschleunigter Puls, Tinnitus und sogar "Schemensehen" (was im Beipackzettel ebenso mit optischer Halluzination) beschrieben ist. Diese UAWs sind wirklich vermeidbar wenn Mensch langsam aufdosiert.... ihr wisst ich bin ein recht vorsichtiger Mensch.
Für viele "erfahrene Polytoxler" stellt das langsame Aufdosieren aber eine schier unüberwindbare Hürde dar. Und einige Baclofenverschreiber stehen auf dem Standpunkt: lieber schnell durch die Nebenwirkungen - wird schon.

Ich stehe auf dem Standpunkt dass viele Patienten eine Odysee mit Therapieversuchen hinter sich haben, viele mit Angst/Panikerkrankungen. Bekommen die nun unerwünschte Wirkungen haben sie es schwer Baclofen als Hilfe anzunehmen, sind verunsichert. Die Alkoholerkrankung ist nicht über Nacht gekommen - wir schreiben immer GGG-Geduld - also lieber langsam zum Ziel; wird Baclofen supergut vertragen kann die Aufdosierung natürlich individuell erfolgen, am besten in Rücksprache mit dem behandelnden Arzt. Mit langsamem Aufdosieren lassen sich die meisten UAWs sicher vermeiden und der Patient gewinnt Vertrauen sich auf die Therapie "einzulassen".

Echte paradoxe Wirkungen von Baclofen habe ich aber in einigen Fällen beobachten können, habe das hier auch schon oft beschrieben: bereits kurze Zeit nach Einnahme von Baclofen 5mg! kam es zu Verwirrtheitszuständen, Schlüssel wurden nicht gefunden, die Buslinie verwechselt, Aschenbecher in die Suppe gelehrt.... (das waren jeweils Patienten mit unbehandeltem ADHS). Gut, dass Baclofen nur eine kurze Halbwertszeit hat. Es ist und bleibt ein potenter "Neuromodulator".

Beste Grüße
jivaro

Re: paradoxe Reaktion

Donnerstag 15. August 2019, 09:40

... wenn es tatsächlich zu Äusserungen wie "voller Gewalt" kommt finde ich das bedenklich. Auch Sperrungen sollten im Kreis der verbliebenen Moderatoren diskutiert werden. Mir wäre eher das Wort Verantwortung eingefallen....

Wir haben es uns hier nicht leichtgemacht eine Lösung zu finden um dieses Forum und auch Friedrichs "Vermächtnis" irgendwie weiterführen zu können. Wir sind definitiv auf DonQs Hilfe angewiesen.
Ich persönlich habe durch DonQ sehr oft ganz neutral sachliche Unterstützung erhalten, auch wenn es zwischen den Foren dunklere Wolken gab. Ohne Kommentierung von "Fehden".
Die Ärzteliste wird zB seit langem ganz überwiegend von DonQ betreut und aufrecht erhalten.

Ich bin auch dagegen diesen Thread gleich wieder zu schliessen und eifler zu sperren; es muss ein gewisser Meinungsaustausch möglich sein, u.U. auch mal provokativ. Wenn ich jeden nichtpositiven Post, jede z.Tl. auch offene Animosität mit Rückzug aus dem Forum quittiert hätte - wäre ich spätestens ab 2011 nicht mehr "dabei".

Dass das Forum an "Qualität" verloren hat ist schade, ja! Aber viele Dinge wurden sehr oft besprochen - nutzt auch mal die Suchfunktion. Gründe dafür dass ein solches Forum nach 10 Jahren "Zug" verliert gibt es genug.

Lieber eifler, warum sollte DonQ denn hier eine offizielle Vorstellung abgeben, oder was würde das ändern? In "seinem Forum" gibt es viele posts die seinen Werdegang mit Baclofen beschreiben, hier verwies er ja auch auf seine gemachten Erfahrungen. Deine Aufforderung ist nun auch nicht gerade sachlich-freundlich - einzelne posts sind dann nicht für die Allgemeinheit bestimmt.

Da ich aber weiterhin von der Wirksamkeit der Baclofentherapie überzeugt bin gilt für mich meine "Unterschrift", auch wenn ich aus persönlichen Gründen aktuell in geringem Maße hier aktiv bin.

Lieben Gruß
jivaro

Re: paradoxe Reaktion

Donnerstag 15. August 2019, 09:54

Jetzt habe ich doch glatt die Hypomanie vergessen: ja- auch das kann im Rahmen einer "Überdosierung" (s.o.) passieren.
Baclofen kann sogar bei einer noch nicht diagnostizierten bipolaren Störung einen erstmaligen Manieschub auslösen. Prof. Jaury kommentierte das einmal mit: die bipolare Störung (manisch/depressiv) kann gut behandelt werden, die Alkoholerkrankung nicht (sinngemäß). Das ist natürlich etwas provokativ.

Es kommt bei vielen Menschen nach geglückter Einstellung mit Baclofen zu einer gewissen Euphorie/Hypomanie, teils aber auch der Tatsache geschuldet dass realisiert werden kann wieviel Energie ohne Alkohol umgesetzt werden kann, die Hoffnung wird gestärkt dass ein Leben nach dem Alkohol möglich ist. Viele fangen an Papiere zu ordnen, Wohnung aufzuräumen etc.

Leider geht dieser Effekt im Laufe der Zeit verloren, Mensch empfindet positive Dinge dann rasch als normal.

Teils hat Baclofen sebst einen antidepressiven Effekt.

Last but not least kann Baclofen aber auch Depressionen auslösen, was nicht vergessen werden darf. Das ist glücklicherweise selten. Der Kontakt zwischen Behandler und Patient bleibt unverzichtbar.

LG j.

Re: paradoxe Reaktion

Donnerstag 15. August 2019, 22:10

Hallo @Eifler alias @Betalbatim alias @Luzifer alias etc. etc. etc.

Am 27. Juni schrieb ich Dir per PN (Privatnachricht) dies:

DonQ hat geschrieben:Für das <.de> wurde mir inzwischen volle "Admin-Gewalt" übertragen. Ich nutze das aber nicht aus, und lasse @Delle54 entscheiden. Wenn es nur nach mir ginge, wärest Du auch im <.de> als @Eifler längst gesperrt worden, so wie im <.com> üblich.

Nicht nur im <.com>, sondern auch im <.de> wurdest Du schon mehrfach dauerhaft gesperrt, letztmals am 12. Mai 2019 mit Deinem Alias @Stihl, und zwar durch den Admin @delle54 persönlich. Warum man Dich als @Eifler nun wieder gewähren lässt, ist mir unerklärlich. Immerhin ist @delle54 über Deine multiplen Identitäten bereits seit langem informiert. Und es ist genau so, wie ich in @Michas Thread geschrieben hatte: Wo immer Du auftauchst, verbreitest Du Stunk und Zänkerei. Da habe ich keinen Bock drauf ~O)

DonQ

Re: paradoxe Reaktion

Donnerstag 15. August 2019, 22:34

eifler ist gesperrt.
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