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Re: Alkoholismus: Dopamin mit Rückfall-Garantie?

Freitag 11. März 2016, 11:33

Da Baclofen u.a. die Dopaminfreisetzung hemmt scheint es mir also als die perfekt geeignete Substanz um diesem Dopaminanstieg entgegen zu wirken, vorausgesetzt Baclofen wird weiter eingenommen.

ADs als Einschlafhilfe sind legitim und sind ja auch mit Baclofen fast ausahmslos gut kompatibel.

Nichts gegen neue Medikamente, aber noch sind sie nicht da und wenn ich an die vollmundige Werbung von Lundbeck denke - warte ich lieber ab.

Lieber baclofino:
die Eindosierung von Venlaflaxin ist gelegentlich nicht unproblematisch, wenn solltest Du ganz vorsichtig vorgehen.
Bezüglich des Kokains ist Baclofen eigentlich auch die bislang beste Substanz um craving/ Dopaminausschüttung zu verhindern (ich erinnere immer wieder gerne an das Anna-Rose Childress-Video, das den "Anticraving-Effekt" von Baclofen so wunderbar zeigt). Schade, dass es bei Dir so wenig wirksam ist.

LG jivaro

Re: Alkoholismus: Dopamin mit Rückfall-Garantie?

Freitag 11. März 2016, 20:30

Hallo Andi,

Ich hatte beim ersten Mal mit venlafaxin auch riesen Probleme. Ich habe vor vier Wochen das Medikament wieder eingeschlichen. Ich komme diesmal sehr gut zurecht. Das grübeln und das gedankenrasen sind weg. Ich bin ruhig und ausgeglichen. Baclofen liegt bei 75 bis 125 mg/d.

LG aspino

Re: Alkoholismus: Dopamin mit Rückfall-Garantie?

Samstag 12. März 2016, 04:33

@jivaro und aspino,

schön mal wieder was von Dir zu lesen aspino!
Ich danke Euch für die Antworten, fange dann einfach mal wieder mit 75 mg an.
Schaden kanns eh nicht mehr.

Schönes WE. Andi

Re: Alkoholismus: Dopamin mit Rückfall-Garantie?

Samstag 12. März 2016, 09:38

och baclofino...
fange dann einfach mal wieder mit 75 mg an.
Einschleichen geht irgendwie anders, oder?

LG jivaro

Re: Alkoholismus: Dopamin mit Rückfall-Garantie?

Samstag 12. März 2016, 10:28

Hallo Andi,

Starte bitte mit venlafaxin 37,5 retard. 75 mg sind schon heftig. Wenn dir die Wirkung zu heftig ist, setze auch mal einen Tag aus. Nach einer Woche dann 75 mg, usw.
Ich sollte 150 mg/d nehmen, das ist Zuviel für mich. Ich habe das Gefühl bei mir reichen 37,5 mg/d.

LG aspino

Durchstreichung von Amin Federico vorgenommen.

Re: Alkoholismus: Dopamin mit Rückfall-Garantie?

Samstag 12. März 2016, 13:03

Hallo Aspino,

aus rechtlichen Gründen ist es nicht gestattet Dosierungsanweisungen öffentlich
im Forum zu posten. Okay?

LG Federico

Re: Alkoholismus: Dopamin mit Rückfall-Garantie?

Samstag 12. März 2016, 14:34

@jivaro

dachte das wär ok so, also mir wurde halt gesagt, 75 mg eine Woche und nach den 7 Tagen eben auf 150 mg zu gehen.

Aber ich mache es dann, nachdem ich mich weiter informiert habe mit einer geringeren Anfangsdosis.

LG Andi

@aspino. Schön, dass es diesmal besser klappt, erinnere mich noch genau, dass Du Abends auf 180(0) warst..

Re: Alkoholismus: Dopamin mit Rückfall-Garantie?

Samstag 12. März 2016, 15:19

Ich habe früher bei Koka-Konsumenten mit Reboxetin gute Ergebnisse gesehen - leider steht dieses AD aufgrund eines GBA-Verdikts nicht mehr zur Verfügung (darf zulasten der GKV nicht mehr verordnet werden).

Meine Bedenken gegenüber Dopaminrezeptorantagonisten habe ich schon mal formuliert, da fehlt mir die zuverlässige Selektivität.

Andersrum gibt es ja auch erstaunliche Beobachtungen: Methamfetamin verursacht die Apoptose (Zelluntergang) komischerweise überwiegend in der Substantia nigra und nicht da, wo es seine psychische Hauptwirkung entfaltet. So etwas kann mit einem Antagonisten auch passieren - zB die Auslösung eines schweren Parkinsonoids durch die Dopaminblockade. Ein paar Studienpatienten reichen da sicher nicht aus.
Auch der Unfall in Frankreich hat gezeigt, dass es manche Rezeptorsysteme übelnehmen, wenn einer drin herumpfuscht.

Ich denke immer noch, dass der (Um-)Weg über den GABA-B-Rezeptor wesentlich sicherer ist als eine direkte Hemmung des Dopaminrezeptors. Ob das Mittel unbedingt Baclofen heissen muss, ist eine andere Frage.

Wenn sich die Chemiker mal mehr um GABA-B1-Agonisten kümmern würden statt um Legal Highs, wäre schon viel gewonnen. Ein Stoff mit einer besseren Liquorgängigkeit und weniger individuellen Wirkunterschieden wäre schon ein großer Gewinn.

Baclofen ist zwar weiter das Beste was wir haben, hat aber doch seine eindeutigen Schwächen.

Ist erstmal eine "richtige" Zulassung für Baclofen da, wird die Industrie schon aktiv werden, ihre "Me-toos" zu präsentieren. Da gibt es bestimmt einige Überaschungen

LG

Praxx

Re: Alkoholismus: Dopamin mit Rückfall-Garantie?

Sonntag 13. März 2016, 13:59

praxx hat geschrieben:"Me-toos"
:D

Isbra/Esbra hat geschrieben:Am Samstag den 3. September 2016 um 16.15 Uhr stellen Andreas Heinz (Baclad),
Philippe Jaury (Bacloville), Michel Reynaud (Alpadir) und Esther Beraha (NL) die
Ergebnisse ihrer Studien im Rahmen einer ISBRA-Veranstaltung vor.

Den Vorsitz hat Reinout Wiers, den Co-Vorsitz Wim van den Brink.

So weit so gut. Wer sich ISBRA / ESBRA mal genauer ansieht, weiß Bescheid.
Welcome to Isbra/Esbra und hier direkt zum Kongress-Programm.

LG Federico
Prof. Dr. Tom Bschor :-?

Re: Alkoholismus: Dopamin mit Rückfall-Garantie?

Dienstag 15. März 2016, 23:32

Hallo Jivaro

Jivaro hat geschrieben:ADs […] sind ja auch mit Baclofen fast ausnahmslos gut kompatibel.

Kannst Du solche Ausnahmen nennen?

DonQuixote
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