Mittwoch 22. Juli 2015, 13:37
Moonriver hat geschrieben:Diese Worte musste ich zuerst mal verdauen! Zuviel der Ehre!
Mittwoch 22. Juli 2015, 20:25
Donnerstag 23. Juli 2015, 00:02
Donnerstag 23. Juli 2015, 00:43
Tom hat geschrieben:Es gibt einige - kann mich nicht entscheiden.
Donnerstag 23. Juli 2015, 10:49
Ausschnitt 1 hat geschrieben:„Hesse sucht nicht das Glück, sondern den Schmerz. Er muss unglücklich sein,
um schreiben zu können. Er brütet sein Unglück geradezu aus, nur so kann er sich
selbst erfahren, als Dichter realisieren. Die andauernden Katastrophenmeldungen
in seinen Briefen (…), die immer neue Ankündigung, demnächst seinem Leben ein
Ende setzen zu wollen, sind Akte der Selbstkonstitution: Ich leide, also bin ich.“ Link
Ausschnitt 2 hat geschrieben:Es mag überraschen, daß der so sittsame Hermann Hesse (1877-1962) als junger Mann
alkoholischen Gefährdungen ausgesetzt war. In Ralph Freedmans Hesse-Biographie findet
sich unter den Anmerkungen die verschämte Fußnote: "Er vertraute sich 1906 dem
Sanatorium Monte Veritá an; in Verbindung mit der naturgemäßen Lebensweise unterwarf
er sich einer Alkoholentziehungskur, durch die er seine zerrüttete Gesundheit wiederherstellte."
Im Winter 1925/26, als Hesse in Zürich am "Steppenwolf" arbeitete, befand er sich in einer
Existenzkrise. Dazu Freedman: "In seiner kleinen Wohnung... verbrachte er die meiste Zeit
des Tages mit Trinken, die Abende in Bars und Gasthäusern und schrieb in den schlaflosen
Nächten Gedichte wie das folgende:
"'Jede Nacht der gleiche Jammer,/ Erst getanzt, gelacht, gesoffen,/ Müde dann in meine
Kammer/ Und ins kühle Bett geschloffen./ Kurzer Schlaf und langes Wachen,/ Verse aufs
Papier geschrieben,/ Brennende Augen wund gerieben,/ Lieber Gott, es ist zum Lachen!/
Zwischen Träumetrümmern lieg ich,/ Wünsche dieser Qual ein Ende,/ In zerwühlte Kissen
schmieg ich/ Heiße Wangen, feuchte Hände,/ Schütte Whisky in die Kehle,/ Und in den
verlorenen Schlünden/ Jammert die erstickte Seele./ Irgendwo aus Höllengründen/ Kommt
der Morgen dann geschlichen,/ Und der Tag mit fürchterlichen/ Augen stiert auf meine Sünden."
Indiskutable Lyrik, aber psychoanalytisch hochinteressant. Und konsequent bewältigte
Hesse mit psychotherapeutischer Hilfe sporadisch auftauchende Lebenskrisen und wohl
auch seine Alkoholprobleme. Link.
Donnerstag 23. Juli 2015, 20:35
Donnerstag 23. Juli 2015, 23:41
Dienstag 4. August 2015, 21:35