Auf dem Sofa
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ANGST ÜBERWINDEN LERNEN - EIN BEISPIEL

Donnerstag 13. Juni 2013, 23:52

Ich war wohl etwa 12, 13 Jahre alt.

In meiner Klasse gab es einen Reinhold, schüchtern, feige.
Wir Mädchen und auch Jungs machten uns einen Spass daraus, Reinhold zu ärgern.
Reinhold tat alles, was wir wollten, Macht, Stärke, Dominanz.

Reinhold, ich brauche, Reinhold, es fehlt, Reinhold, morgen aber, u.s.w.

Dann, einige Zeit später kaufte der Vater einen jungen Schäferhund, groß, kräftig und kein Hund zum Streicheln. Reinhold sah man nur noch mit dem Hund am Nachmittag.

So ergab sich eine Situation, das ich mit meinem kleinen Bruder an einem Gartentor standen, und Reinhold versperrte uns mit dem Hund den Weg.

So standen wir, ich hatte Angst, ließ es mir aber nicht anmerken, da 20 min. und redeten, dann kam die Chance zu gehen, Erleichterung.

Wenige Meter weiter ein paar Apfelbäume, Reinhold ließ den Hund laufen, ok, der tobte rum,
mein kleiner Bruder rannte, und fiel, der Hund, vor dem ich sehr Respekt hatte,
stürzte sich sofort auf ihn, ich sehe mich noch heute rennen, meinen Bruder zu retten, der Hund über ihm, - ich packte den Hund, würgte ihn, schlug ihn ohne Ende und trat ihn, bis er denn davonlief - es gab keine Angst in mir.

Meinem Bruder ging es gut, ich hätte den Hund auch für ihn getötet,
dieses Verhalten habe ich oft an mir gemerkt, jemanden beschützen, da kann ich sehr stark sein, selbst machen mich die kleinsten Probleme fertig, schon komisch, gruss@sabine

Re: ANGST ÜBERWINDEN LERNEN - EIN BEISPIEL

Freitag 14. Juni 2013, 10:33

sabine-xxx hat geschrieben:Meinem Bruder ging es gut, ich hätte den Hund auch für ihn getötet

@Sabine,

man kann das auch anders lesen. Deinem Bruder ist nichts passiert, Dir wohl auch nicht.
Der Hund wollte möglicherweise nur spielen. Kann es sein, dass Dich dein Beschützerinstinkt manchmal überreagieren lässt?

LG Federico

Re: ANGST ÜBERWINDEN LERNEN - EIN BEISPIEL

Freitag 14. Juni 2013, 23:25

Ich überwinde Ängste und Zwänge, wenn es darum geht, mich einzusetzen, anderen zu helfen, wenn es um mich selbst geht, bin ich da nicht frei, ja.

Der Beschützereffekt, ja, lässt ungeahnte Kräfte frei.

Habe lange drüber nachgedacht, warum, denke, es ist so, in dem Moment, wo ich handeln muß, reagieren ist keine Zeit für Angst, sitze ich allein und sehe den nächsten Tag und einen schwierigen Termin, gibt es zu viele Stunden, des Denkens und Grübelns.

Spontan eine Aufgabe erledigen, sich schnell der Problematik stellen und aktiv sein, hilft, Ängste zu überwinden.

Denn diese schwirren ja ständig im Kopf, was wäre, wenn und wieso und weshalb, je schneller ich lebe, handel, meinen Körper betätige, um so weniger Zeit für anderes,

gruss @sabine

Re: ANGST ÜBERWINDEN LERNEN - EIN BEISPIEL

Freitag 14. Juni 2013, 23:45

sabine-xxx hat geschrieben:Der Beschützereffekt, ja, lässt ungeahnte Kräfte frei.

wie könntest Du einen Teil dieser Kräfte auf Dich beziehen, für Dich nutzen – wer beschützt eigentlich Dich?

LG Federico

Re: ANGST ÜBERWINDEN LERNEN - EIN BEISPIEL

Sonntag 16. Juni 2013, 22:05

hi, danke, Federico, schöner Denkansatz,

ich habe in den letzten 14, 15 Jahren gelernt, durch meine Art, in schwierigen Situationen
Ängste nicht zu zeigen, Unwohlsein, Beklemmung, volles Wartezimmer, Platzangst, hier ist
alles arrangiert, jahrelang, ich finde immer einen Weg, das es mir gut geht irgendwie,

wenn mir etwas nicht gefällt, und tschüss, damit habe ich mir selbst ein Bein gestellt ich weiß,

und mich in Zwänge, Abläufe verrannt, frei sein ist etwas anderes,

nun gut, die Einladung meines Vermieters heute am kommenden Sonntag zu seiner

goldenen Hochzeit und Hausgemeinschaftparty schockiert mich mal wieder, werde Zeilen finden,

diesem aus dem Weg zu gehen, weil es mich langweilt, nervt, so bin ich halt, was mich nicht

interessiert, mach ich nicht,

vorerst danke,

gruss @sabine

hoffe delle erholt sich schnell, hab viel vor !

Re: ANGST ÜBERWINDEN LERNEN - EIN BEISPIEL

Sonntag 16. Juni 2013, 22:38

ich war wohl 13, mein Bruder 9, Vater, Mutter Sonntagsspaziergang in Stadthagen, schönes Wetter, die Stadt voll, schon von weitem fiel mir ein unheimlicher Mann auf, groß, stark, anders, Rauschebart und Mantel, Rucksack, ein Penner, Vagabund, die Passanten machten einen großen Bogen um ihn, man wollte Spass und sich nicht stressen, aber als wir an einem Geschäft standen, und schauten, kam gerade dieser auf uns zu. Ok, ich war stolz auf meinen Papa, Bergmann und dachte, ok. Der Penner hielt genau bei uns an und sprach auf meinen Bruder ein, warum auch immer, ich hatte Angst um ihn und erhoffte mr, daß mein Papa diesen Unhold am Kragen packt und davonjagt, leider passierte garnichts, Papa stand ruhig da, der Mann erzählte und mir war schlecht. Dann ging er, endlich, hatte meinem Bruder Tipps gegeben, das Leben zu meistern, ganz nett, und nicht abzurutschen, im Grunde harmlos und nett, ich war aber von meinem Daddy enttäuscht, und wollte später nie so sein, wie er.

Das Erlebnis hat mir sehr viel Glauben, Halt, Kraft geraubt und es fällt mir immer wieder ein.

Es ist ein Auslöser für meine Ängste

gruss @sabine
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