Freitag 8. Mai 2015, 21:01
Langsam aber stetig wird die Presse auf Baclofen aufmerksam.
Es ist allerdings schwierig, wenn man die jeweiligen Redakteure oder
Journalisten nicht kennt. Ich habe immer noch Sylvie's Interview mit RTL
im Hinterkopf. Sie wurde zum Thema Baclofen befragt, der gesendete
Beitrag präsentierte sie dann als Patientin, die Nalmefen nimmt.
Es wäre auch schön, wenn die unsägliche Wunderpille aus der Berichterstattung
verschwinden würde. Schließlich hat Olivier Ameisen schon 2009 auf die Frage von
Günther Jauch, ob denn Baclofen die Wunderpille gegen Alkohol wäre, geantwortet:
„Wunderpille ist ein Wort, das ich manchmal höre, aber Penicillin ist überhaupt keine
Wunderpille – aber es wirkt. Und so ist auch Baclofen.“
Zuvor hat Andreas Heinz die Frage so beantwortet: „Ich glaube man muss mit Wunderpillen
sehr vorsichtig sein, es ist möglicherweise ein Medikament das wirksam ist und das heißt,
es wird einem Teil der Patienten helfen können.“
Seitdem sind mehr als 5 Jahre vergangen. Die „Wunderpille“ die nie eine war, hat sich in
den Köpfen mancher Journalisten als „Running Gag“ festgebissen. Es wäre also höchste Zeit,
Journalisten darauf hinzuweisen, dass die signifikant gute Wirkung eines gegen Placebo
getesteten Medikaments, ein Nachweis für Evidenz, jedoch keiner für ein Wunder sein kann.
LG Federico